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Vorkommen. In dem nämlichen Niveau und derselben Gegend wie die vorige Art; bei den Serginskie Datschie, noch von Barbot de Marny mitgebracht; am linken Ufer der Belaja bei Kaginski Sawod, endlich die meisten Exemplare in einem weissen krystallinischen Kalk auf dem Wege von Ailina zum Satkinski Sawod.

Erklärung der Figuren. T. I, F. 23 rechte Schaale etwas vergrössert a von oben, b vom Bauchrand; Querschnitt entsprechend der F. a; F. 24 a, b, c dieselben Ansichten der linken Schaale, bei b der Umschlag deutlich; beide Stücke 43/4 W. von Ailina auf dem Wege zum Satkinski Sawod; F. 25 ein grosses Exemplar der rechten Schaale (natürl. Gr.) auch vorn tuberkulirt, vom linken Ufer der Belaja bei Kaginski Sawod. Alle Exemplare aus dem Museum des Berginstituts.


Leperditia grandis Schrenck, var. uralensis m. T. I, F. 26, 27, 28.

Aus dem nämlichen[WS 1] Gebiet wie die beiden vorgenannten Arten liegen mir drei Exemplare der rechten Schaale und eins der linken vor, die ich wenigstens vorläufig in die nächste Beziehung zu unserer öselschen L. grandis bringen muss. Besonders auffallend ist die Aehnlichkeit bei der linken Schaale; auch hier eine deutliche Zunahme der Höhe nach hinten, so dass die grösste Höhe erst kurz vor der hinteren Höhe (über dem hinteren Ende der Schlosslinie, die bei L. grandis mit der grössten Höhe ziemlich zusammenfällt) erreicht wird. Die Anschwellung längs der hinteren Hälfte der Schlosslinie ist ebenfalls vorhanden; die ganze Wölbung ist ebenfalls längs dem Bauchrand am stärksten (in der Mitte nur wenig ansteigend) und, was besonders ins Auge fällt, der Umschlag am Bauchrande erscheint ebenfalls nur in der Mitte desselben und verliert sich nach vorn und hinten, so dass er unter dem beiderseitigen Randsaum nicht zu erkennen ist. Hierdurch unterscheidet sich unsere Form von der nahe verwandten L. Nordenskjöldi von Waigatsch, mit der ich sie sonst wohl verbunden haben würde.

Die rechte Schaale unterscheidet sich von der typischen Form, die eine gleichmässige Höhenzunahme nach hinten zeigt, durch stärkeres Hervortreten der mittleren Partie des Bauchrandes, die bisweilen fast als stumpfer Vorsprung erscheint (F. 27); auch in der Wölbung der rechten Schaale ist deren stärkere Anschwellung in der Mitte hervorzuheben. Am Bauchrande gehen die vordere und hintere Randfurche, wie bei der typischen Form, in einen feinen eingedrückten Punkt oder einer Pore aus (F. 26 b), die ja allen verwandten Arten zukommt. Die Isochilina? formosa Barr. (Syst. sil. Boh. Vol. I suppl. p. 534, T. 34, F. 1–3), an die man bei der sonstigen nahen Verwandtschaft der uralischen und böhmischen Silurformen sogleich denken müsste, zeigt bei ziemlicher Uebereinstimmung des Umrisses einen schwächeren Abfall der Wölbung zum Bauchrande, auch fehlen ihr die eingedrückten Punkte am inneren Ende der Randfurchen, was vielleicht auch nur vom Erhaltungszustand des Exemplars herrührt.

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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)