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Zone G, wo die ächte L. Hisingeri zu Hause ist. Ueber die Gründe der Abtrennung von der letzteren habe ich mich bei dieser schon ausgesprochen; es war eine schärfere Charakteristik bei vorgenommener Trennung möglich, und diese Trennung war um so empfehlenswerther und wichtiger als sich für die Unterscheidungscharaktere zugleich eine stratigraphische Bedeutung nachweisen liess.

Die Unterschiede sind wesentlich schon in der diagnostischen Uebersicht enthalten. Aus den nachfolgenden Maassen ist zu ersehen, dass die var. abbreviata bedeutend grössere Dimensionen erreicht als die ächte L. Hisingeri. Sie fällt vorzüglich durch die abgekürzte gerundete Form ihrer rechten Schaale auf, deren Höhe die Länge der Schlosslinie bedeutend übersteigt. Bei der linken Schaale kommt die Höhe der Länge der Schlosslinie gewöhnlich gleich oder übertrifft sie um ein Minimum. Bei L. Hisingeri war meistentheils am Vorder- und Hinterrande ein flacher Randsaum vorhanden. Dieser fehlt unserer Form vollkommen und ist nur auf Steinkernen sichtbar.

Ich glaubte bei einem Exemplar der linken Schaale Spuren einer Querstreifung (wie bei der ächten L. baltica) am Umschlag des Bauchrandes zu erkennen und habe mich dem entsprechend auch gegen Jones geäussert (F. Schmidt and Jones l. c. p. 169). Ich glaubte dem entsprechend auch unsere Art zur L. baltica var. contracta Jones ziehen zu müssen, da Exemplare derselben (aus Talkhof, von Eichwald gesandt) von Jones zu seiner contracta gezogen waren (Ann. and Mag. Nov. 1881 p. 338, T. XIX, F. 13), wobei er selbst auf die grosse Aehnlichkeit der Talkhofschen Exemplare mit meiner F. 22 (dem Typus unserer var. abbreviata, und nicht blos ein abweichendes Exemplar, wie ich früher annahm) aufmerksam machte. Die typische englische Form seiner L. baltica var. contracta (l. c. p. 337, T. XIX, F. 2) ist in ihren Dimensionen doch zu verschieden, namentlich ist die Schlosslinie zu lang, um eine Verbindung mit unserer Varietät zuzulassen, wie ja auch Jones selbst beim Vergleich seiner Form mit meiner F. 22 hervorhebt.

Unter den verschiedenen Formen die Eichwald (Leth. p. 1329) unter seiner L. baltica bespricht, werden die Stücke von Fennern und Talkhof zu unserer Varietät gehören. Ich habe diese Stücke in seiner Sammlung nicht vorgefunden und kann sie daher nicht genauer besprechen. Seine var. semicircularis (l. c. p. 1332) ist dagegen in der Sammlung vorhanden; es ist wirklich ein halbkreisförmiger schlecht erhaltener Schild, der aber keinerlei Kennzeichen einer Leperditia aufweist und eher als ein Pygidium von Bumastus bestimmt werden kann.

Maasse:

Grösste Länge Schlossrand Höhe
d. rechten Schaale d. linken Schaale
Nudi u. Keoküll bei Raiküll 21,8 mm. 13,5 mm. 16,5 mm.
21,0 » 14,0 » 17,0 »
13,0 » 8,3 » 9,4 »
19,0 » 12,5 » 13,0 mm.
16,0 » 10,0 » 11,0 »
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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)