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Die Willkommne an mein Herz zu drücken.
Doch im Nu gab mir, ich weiß nicht welcher
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Dämon ein, des Wiedersehens FreudeNoch durch Ueberraschung zu erhöhen. –
Tief drück’ ich den Hut mir in die Augen,
Decke mit des Ueberrockes Klappen
Kinn und Mund; mit schnarrender, verstellter
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Stimme redend, glückt mirs, sie zu täuschen.
Mein Geleit ward dankbar angenommen, –
Meinen Armen eilte sie an meinem
Arm entgegen; hell vor ihrer Seele
Stand das Bild der frohsten Ueberraschung;
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Ich empfand in ihres Schrittes EileAch! der Liebe süßen Drang. Wir schlüpften
Schweigend durch die dunklen Gassen. Dasmahl
Segnet’ ich die sonst so oft verwünschte
Kargheit der Erleuchtung. Vor der Wohnung, –
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Meiner Wohnung — hielt das Karavanchen.Abschied, zärtlich Abschied nahm der Führer,
Doch sein Händedruck blieb unerwiedert. –
Und die Thür ging auf, der Leuchte Schimmer
Fiel auf mein Gesicht, mit ihm der Neugier
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Seitenblick; – Ein lauter Schrey der Freude! –
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_030.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_030.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)