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„Aspasia, sprach ich, nimm diese Rosen,
Und sei mir hold, so lange dirs gefällt.

15
Unwerth ist Dein, wer Dich mit Liebekosen

Und Foderung für seine Sklavin hält“.
Sie neigte sich, die Wange voller Rosen:
„Wer zu gefallen weiß, ist Herr der Welt“.

O.


Die todte Natur.

Wehe dir Armer! Dich haben die Leidenschaften verwandelt,
     Ach und die ganze Natur ist nun verwandelt vor dir.
Keine Geister umschweben dich mehr im Blüthengesäusel,
     Keiner Grazien Tanz siehst du im heiligen Hayn.

5
Ach, daß alles uns stirbt, sobald wir selber uns todt sind,

     Daß in der Schönheit Reich ewiges Leben nur quillt!

Woltmann.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_101.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)