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Man seufzt’ und schwor von allen Seiten,
Den Tempel nimmer zu beschreiten.

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     Der sorgenvolle Rath sprach mit der Klerisei,

Und sie ließ eben so die Glatzenköpfe hangen.
Auf einmal rief ein Mönch: »Mir fällt ein Ausweg bei!
Die Jäger haben heut den bösen Wolf gefangen,
Der sich unlängst in das Gebiet der Stadt

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Verlaufen, und darin herum gewüthet hat.

Hetzt diesen Mörder unsrer Schafe,
Zu seiner wohl verdienten Strafe,
Dem Teufel in den offnen Schlund!
Wird gleich dem argen Höllenhund

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Dieß Frühstück eben nicht belieben,

So ziemt ihm doch, daß er es willig nimmt.
Ihr habt ein Seelchen ihm verschrieben;
Allein von wem? ist nicht bestimmt.« –

     Das Pfaffenplänchen fand Behagen,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_201.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)