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Ich will dich nicht in mein Verderben flechten.
Auch nicht im Tode mag ich deinen Bund,
Das Leben ist das einz’ge Gut des Schlechten.

(Zu dem Offizier der Wache, der hervortritt, um ihn gefangen zu nehmen.)

Was willst du, feiger Sklav der Tyranney?
Ich spotte deiner, ich bin frey!

(Einen Dolch ziehend.)

Offizier.
Er ist bewehrt – Entreißt ihm seinen Dolch!

(Sie dringen auf ihn ein, er erwehrt sich ihrer.)

Mortimer.
Und frei im letzten Augenblicke soll
Mein Herz sich öffnen, meine Zunge lösen!
Fluch und Verderben euch, die ihren Gott
Und ihre wahre Königin verrathen!
Die von der irdischen Maria sich
Treulos, wie von der himmlischen gewendet,
Sich dieser Bastardkönigin verkauft –

Offizier.
Hört ihr die Lästrung! Auf! Ergreift ihn.

Mortimer.
Geliebte! Nicht erretten konnt’ ich dich,
So will ich dir ein männlich Beispiel geben.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Maria Stuart. Tübingen: Cottasche Buchhandlung, 1801, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)