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bald wieder von diesem Vornehmen abgestanden.

7. Die siebente Natur-Seltenheit des Wißbads ist der selbst-gewachsene Vitriol, oder, wie er auch genennet wird, Victril, quasi parvum vitrum. Diesen hat man vormals ziemlich häufig in dem Wißbadischen Felde, sonderlich in der Gegend des gemeldten Faulbrunnens, gantz frey über der Erde gefunden. Dermalen trift man ihn daselbst etwas seltener an. Es ist aber der Vitriol, bekanntlich, ein uneigentliches Saltz, eines zusammenziehenden Geschmackes, bestehend aus einem sauern Saltz und aus einem metallischen Cörper, welcher letztere entweder Eisen ist, und so denn einen grünen Vitriol auswürcket, oder Kupfer ist, und so denn einen blauen Vitriol abgiebet. Der Wißbadische Vitriol ist, wie man ihn findet, grün von Farbe, und annoch mit vielem Schwefel verbunden, und ist also eigentlich ein Eisen-Schwefel-Kieß. Er ist aber von der Natur schon so zubereitet, daß er so gleich kan ausgelauget, und zu allerley Nutzen (davon man in der Natur- und Artzney-Lehre weitere Nachricht bekommt) kan angewendet werden.

8. Die achte Natur-Seltenheit des Wißbads ist der Kalck-Stein. Dieser wird nahe bey Wißbaden in dem Acker-Felde hier und

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_462.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)