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in seinen vorigen Gang gekommen. Im Jahr 1722 ist eine frembde Weibs-Person, als sie Wasser aus diesem Brunnen hat schöpfen wollen, ohnversehens in denselben hinein gefallen, und ohnerachtet man sie bald wieder heraus gezogen, gleichwohl so verbrannt worden, daß sie ihr Leben dadurch verlohren hat. Sonst findet sich, nicht weit von diesem heissen Brunnen, in dem Adler-Hof auch eine kalte Wasser-Quelle, welche eben die Mineralien, oder den inneren Gehalt hat, wie die heisse Quelle. Und es ist kurtz vorher berichtet worden, daß man zu vermuthen pflege, es sey solches kalte mineralische Wasser ebenfalls, in der tiefen Erde, erhitzet gewesen, durch das lange Herumlaufen aber, vor seinem Ausbruch aus der Erde, wieder erkältet worden. Uebrigens bekommen aus dem heissen Adler-Brunnen folgende Bad-Häuser ihr Wasser: 1, der schwartze Adler 2, der Hirsch, welches Haus dermalen ein Juden-Bad-Haus ist. 3, die Crone. 4, der schwartze Bär, welches Haus so eingerichtet ist, daß es als ein Haus, und auch als zwey Häuser kan gebrauchet werden, in welchem letzteren Fall es so denn noch ein Schild, nemlich 5, den Riesen, aufzuhängen pfleget. Ausser diesen zweyen, bisher beschriebenen, grossen Haupt-Brunnen des heissen Wassers sind auch viele andere kleinere Brunnen, daraus die übrige Bad-Häuser ihr Wasser

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 446. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_446.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)