Seite:Schenck Wiesbaden 420.jpg

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sie durch vorsetzliche Mittel erhitzet, doch von selbsten wieder kalt werden. Da aber dieses bey den heissen Wassern sich nicht also befände, sondern dieselbe von selbst erkalteten, und wenn sie einmal erkaltet, nicht wieder von selbst heiß würden, so könne dieses Vorgeben keinen Grund haben, sondern es müste das heisse Wasser ebenfalls, wie das kalte, seinem ersten Ursprung nach, wesentlich kalt, durch diese und jene, darzwischen gekommene, zufällige Ursachen aber heiß gemacht worden seyn. Fraget man nun also weiter: welches denn wohl diese zufällige Ursachen seyn möchten, durch welche dieses heisse Wasser also heiß gemacht werde? so ist es freylich wohl an dem, das sich dieselbe unmöglich mit einer völligen Gewißheit benennen lassen. Denn wer kan die Tiefen der Erde, wo dieses Wasser erhitzet wird, durchforschen, und alle Umstände, darin sich dasselbe allda befindet, untersuchen und beurtheilen? Es lässet sich aber doch etwan eines und das andere bey dieser Sache, aus genauer Betrachtung der eigentlichen Bestand-Theilen dieses Wassers, und aller übrigen Umständen desselben, durch einige von der Vernunft- und Natur-Wissenschaft an Hand gegebene Gründe, muthmaßlich errathen. Und das ist es, was die Forscher der Natur zu leisten, bisher sich bemühet haben. Sie bringen aber nicht eine, sondern mehrere muthmaßliche Meynungen, von dem Ursprung der Hitze dieses Wassers, vor,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)