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von Aßisi in Italien gebürtig, und lebte auch zu gleicher Zeit mit ihm, nemlich um den Anfang des 13 Jahrhundert. Sie wurde durch sein Exempel bewogen, ebenfalls ein sehr strenges Closter-Leben zu erwählen, und nach seinen Regeln einen neuen Orden zu stiften. Es ist dieser Claren-Orden eigentlich ein Franciscaner oder Minoriten Barfüsser-Orden, und die Nonnen desselben tragen ein Cameel-härines Unter-Kleid auf dem blossen Leibe, und über demselben einen schlechten graulechten Ober-Rock, wie auch ein gelbes Scapulier, einen schwartzen Weyhel, einen Strick um die Lenden, und halbe Schuhe an den blossen Füssen, essen auch Lebens-lang kein Fleisch, und diejenige, welche ihre Stiftungs-Regeln gantz genau beobachten wollen, müssen ihren Lebens-Unterhalt erbetteln. Der Papst Innocentius III wollte diesen Orden, weil er ihn, vor das weibliche Geschlecht allzustreng zu seyn, erachtete, nicht bestätigen. Seine Nachfolger aber Honorius III und Gregorius IX haben solchen würcklich bestätiget. Und also war dieser Orden damals noch neu, oder (wie die U. redet) eine neue Pflantzung in der H. Kirche. Es hat so denn der Kayser Adolph vor das neue zu errichtende Closter den S. Adelheids-Hof und Güter zu Byburch oder Biberg (Biebrich) uf dem Berge (oder kleinen Anhöhe an der Rhein-Seite) und den Armin Ruwehof, (Armen-Ruh-Hof)

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_394.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)