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Aecker um zwey, drey, mehr oder weniger (wie es ausdrücklich heisset) Laib Brod verkaufet worden, und ist nicht allezeit einen Käufer zu denselben zu finden gewesen. Nahmentlich wird gemeldet, daß verschiedene mal ein Acker um zwey Laib Brod; ein andermal ein halber Morgen Acker um drey Laib Brod; wiederum ein Morgen Acker um 10 Laib Brod, da der Laib ein Kopfstück gekostet; wiederum eine gute Wiese um ein Firnsel Mehl, da das Malter Korn 18 Gulden gekostet, weggegeben worden etc. Es haben zwar nachmals, bey erfolgtem Frieden, dergleichen Verkäufer oder ihre Erben solche allzu wohlfeil, aus Noth, verkaufte Aecker und Wiesen, durch Hülfe der Obrigkeit, wieder einlösen wollen; es ist aber solches, vieler Ursachen wegen, bey gar wenigen thunlich gewesen. Was übrigens die Stadt Wißbaden bey diesem langwiehrigen grossen Elend vor Schulden, um sich mehrmalen in der äussersten Noth zu retten, hat machen müssen, das ist zwar überhaupt leicht zu erachten, aber den besonderen, in den damaligen Stadt-Schriften verzeichneten, Summen nach, kaum zu glauben. Man hat damals solche geborgte Gelder insgemein Land-Rettungs-Gelder genennet, und die herrschaftliche Steuern haben, dem allen ohngeachtet, hierbey immerfort an die Kayserliche Sequestrations-Commißion, und nachmals an Chur-Maintz geliefert, und was nicht so

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)