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Beamten mit Todt-schlagen gedrohet; den Pfarrer, (welcher, L. Wißbadischen Gerichts-B. f. 229 und 247, eben nicht das beste Leben geführet hatte) Caplan, und Spital-Meister abgesetzet ihnen ihre Zins-Bücher weggenommen, und die Renthen unter sich getheilet; den auswärtigen geistlichen Stiftern, ihre bisherige Gefälle in Wißbaden fernerhin zukommen zu lassen, verweigert; den Bauern auf den Dörfern Gewehr angeboten; mit den Rhingauern, welche ebenfalls aufgestanden gewesen, sich in Gemeinschaft eingelassen etc. Es hat sich bey diesem Tumult sonderlich ein gewisser Schweitzer, welcher damals in Wißbaden gewohnet, und vermuthlich eine angebohrene Liebe zur Freyheit gehabt hat, sehr geschäftig bewiesen, und ist gleichsam der Mund-Bote der aufgestandenen Burger gewesen. Wie lange dieser Aufstand gewähret, und wie er wieder gedämpfet worden? davon fehlen die weitere Nachrichten. Nur so viel wird annoch gemeldet, daß nachmals die hohe Landes-Obrigkeit (wie ohnehin von selbst zu erachten stehet) dieses Aufstandes wegen eine scharfe Untersuchung gegen die Rädels-Führer desselben vorgenommen, und es eine Zeitlang das Ansehen gehabt habe, ob würden der Stadt, dieses Aufruhres wegen, ihre, durch Herrschaftliche Begnadigungen, bis dahin genossene verschiedene Freyheiten entzogen werden. In Betrachtung aber dessen, daß

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)