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die Knechte aber einen silbernen. Es hat sich diese Gesellschaft überaus starck ausgebreitet, und in den Wetterauischen, Heßischen, und andern Rheinischen Landes-Gegenden grosse Verwüstungen angerichtet, auch unter andern die Stadt Franckfurt am Mayn heftig bekrieget, und derselben vielen Schaden zugefüget. Es ist aber dieselben endlich, wie es bey solchen Gesellschaften, die aus vielen Köpfen bestehen, und sich nicht in den gehörigen Schrancken halten, gemeiniglich zu ergehen pfleget, nachmals unter der Hand wieder verfallen. Es nenneten sich die Bundes-Genossen derselben die brimmende (brummende) brinnende (brennende) oder auch die grimmige Löwen, und hielten alle Jahre zwey Capitel oder Versammlungen, die eine um Pfingsten in S. Goar, die andere um S. Andreas Tag in Wißbaden. Man kan in des Gensbeins Limburgischen, Winckelmanns Heßischen, Lersners Franckfurtischen und anderen Chronicken mehrere Nachricht von dieser Löwen-Gesellschaft finden.

8. In dem Jahr 1382 hatte eines gemeinen Mannes Sohn aus Wißbaden, Nahmens Nicolaus, das Glück, Bischof zu Speyer, und also ein geistlicher Fürst des Teutschen Reiches zu werden. Vorher war er nach und nach Canonicus im Liebfrauen-Stift zu Maintz, Decanus im Liebfrauen-Stift zu Franckfurt am Mayn, Probst zu Deventer in den

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_261.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)