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gemeldten 1318 Jahr im Octob. die Belagerung der Stadt Wißbaden alles Ernstes vorgenommen, und einige Wochen hindurch mit seinem Kriegs-Volck, dazu die vorgemeldte zwey Ertz-Bischöffe ihre Völcker auch gestossen, vor dieser Stadt gelegen. Er hat aber die vermeynte Eroberung derselben nicht bewerckstelligen können, sondern hat unverrichteter Sachen wieder abziehen müssen. Die grosse Wasser-Gräben, Wälle und Mauer, welche damals Wißbaden, sonderlich die Burg oder das Schloß desselben, wie oben berichtet worden, umgeben, und die, von dem Kayser Friederich und dem Grafen Gerlach, in diese Stadt eingelegte zahlreiche Besatzung, wie auch die späte Jahres-Zeit, und vielleicht mehr andere, und dermalen unbekannte Umstände, mögen wohl die Ursache gewesen seyn, daß dieser Kayser Ludwig seinen Zweck mit Eroberung derselben, nicht hat erreichen können. Trithem giebt uns l. c. p. 141 Nachricht von dieser Belagerung, er meldet aber die irriger Weise, daß solche 1316 geschehen sey. Wie denn auch der Anonymus bey dem Reuber in Script. Rer. Germ. p. 978 ebenfalls irrig berichtet, daß solche 1319 geschehen sey. Denn aus den verschiedenen Begnadigungs-Briefen, welche dieser Kayser in dem Feld-Lager vor Wißbaden ausgefertiget, und welche bey dem Mager in Advoc. arm. p. 46, Knipschild de Civ. Imp. L. 3. c. 23. p. 6, Gudenus Syll. dipl. I.

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_254.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)