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vorkommt) verunglücket sey. Nun ist es zwar freylich an dem, daß man dermalen von der Richtigkeit dieses angegebenen alten Kayser-Briefes eben nicht hinlänglich genug versichert seyn kan; denn er ist nicht mehr vorhanden, und kan also auch nicht eingesehen, und gebührend geprüfet werden. Es ist aber bekannt, was dergleichen alte Kayser-Briefe, sonderlich von dem Kayser Carl dem Grossen, (als welcher zumal sehr alt und selten sind) vor wichtigen Zweifeln, ihrer Richtigkeit wegen, insgemein unterworfen sind. Es ist auch bekannt, daß dergleichen Zweifel nicht wohl anders, als durch eine genaue Einsehung und Prüfung solcher Briefen selber, und aller Worten und Sachen derselben, können abgethan werden. Da nun aber solches bey dem vorgegebenen Wißbadischen Kayser-Brief, wegen dessen gäntzlichen Abgangs, nicht mehr thunlich ist, als kan man auch wegen dessen gehabten Richtigkeit freylich wohl keine endliche und völlige Versicherung erlangen. Allein es ist doch allerdings sehr wahrscheinlich, daß derselbe seine Richtigkeit würcklich gehabt haben werde. Denn da der gedachte Kayser Carl der Grosse ehemals gar öfters, wie die Geschicht-Schreiber seiner Zeiten bezeugen, in unsern Gegenden, um Franckfurt und Ingelheim herum sich aufgehalten hat, auch dabey, wie eben diese Schrift-Steller melden, ein besonderer Liebhaber der

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)