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Sache, daß damals auch einige Hof-Stätte ausserhalb der Stadt, in der Gegend dieses Fahr-Weges, wie möglich seyn kan, gestanden hätten. Wie es denn auch sonst würcklich nicht ungewöhnlich ist, daß man hier und dar in Teutschland einen etwas tiefen Fahr-Weg kurtzhin ein Loch zu nennen pfleget. Es ist aber auch vormals in Wißbaden gleich vor dem Heidnischen Thor, nahe bey der Heidnischen Mauer, an der Anhöhe des Heidnischen Berges, ein grosser und tiefer Stein-Bruch vorhanden gewesen. Ob solcher etwan das mehrgemeldte Heidenloch, daraus vielleicht die alte Römer ihre Mauer-Steine zu der Stadt-Mauer des Römischen Wißbads erbrochen haben, möchte gewesen seyn; oder ob vielleicht sonst noch ein anderweitiger Graben oder altes Gewölbe um die Heidnische Mauer herum sich vormals befunden habe, welche den Nahmen eines Heidenloches gehabt? das lässet man zu einer weiteren Ueberlegung ausgestellet seyn; Und hat der Leser überhaupt Freyheit, sich von diesem Wißbadischen Heidenloche dasjenige durch Vermuthungen vorzustellen, was ihm am glaublichsten vorkommt. Denn der Abgang völlig klarer Nachrichten von dieser Sache verstattet nicht, dieselbe hierbey gäntzlich zu entscheiden.

4. Die Rent-Mauer ohnweit Wißbaden. Es lieget nemlich etwan eine gute Stunde weit von Wißbaden im Walde, rechts auf

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_084.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)