Seite:Schenck Wiesbaden 083.jpg

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verschiedene beträchtliche unterirdische Löcher, Hölen und Gewölber und in unserm Wißbad, sonderlich in der Saal-Gegend desselben, entdecket. Allein ob solche grad ein Ueberbleibsel von dem gemeldten Heidenloch seyen? davon sind eben keine hinlängliche Anzeigungen vorhanden. Wenn dieses Heidenloch nur in einer eintzigen bestimmten Gegend, entweder in oder bey der Stadt, sich befunden hätte, so könnte man vielleicht, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, vermuthen, daß etwan ein besonderes merckwürdiges Loch in der Heidnischen Stadt Mauer, entweder in oder bey der Stadt, obhanden gewesen, welches den Nahmen eines Heidenloches von der Heiden Mauer überkommen hätte. Allein da es in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, und auch ausserhalb der Stadt, an dem Heidnischen Berge, wie oben gemeldet ist, zugleich sich befunden hat, so lässet sich ein solches Mauerloch, als welches unmöglich von einer solchen Grösse oder Länge gewesen seyn kan, nicht wohl verstehen. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum durch dieses Heidenloch die kurtz vorher benahmte Heidnische Hol oder Fahr-Weg bey Wißbaden (welcher erst vor kurtzem größtentheils geschleiffet worden ist) nicht gar wohl verstanden werden kan. Denn diese Hol hat sich nicht in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, sondern nur ausserhalb derselben, nemlich vor dem Heidnischen Thor befunden. Es wäre denn

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_083.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)