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aus dem ältesten Teutschen Schriften ersiehet, gleich-geltende Wörter gewesen, und sind in dem täglichen Gebrauch mit einander abgewechselt worden, oder deutlicher zu reden: Man hat einen Gras-reichen Platz bald eine Matte, bald eine Wiese genennet, und in einigen Gegenden unseres Teutschlandes geschicht solches noch auf den heutigen Tag; ja an theils Orten wird ein solcher Gras-Platz nicht nur eine Matte oder Wiese, sondern auch wohl mit einem, aus diesen beyden Wörtern zusammen gesetzten Nahmen, eine Wies-Matt genennet. Mithin ist es also gantz glaublich, daß, da die erste Bewohner des Teutschlandes in unserer Gegend einige warme Wasser-Quellen in einem Matten- oder Wiesen-Grunde angetroffen, und sich daselbst angebauet, sie den Ort Matten- oder Wiesen-Bad genennet haben, bis endlich mit der Zeit der Nahme Matten-Bad etwas ungewöhnlich worden, und der Nahme Wiesen-Bad nur allein im Gang geblieben ist. Daß aber auch würcklich dieser unser Bad-Ort, und sonderlich die eigentliche Bad-Gegend desselben, in einem Wiesen-Grunde liege, das wird durch den Augenschein der Sache klärlich genug bestätiget, und darf man nur Wißbaden von einem etwas erhabenen Orte obenhin betrachten, so wird man bald wahrnehmen, daß es in einem Wiesen-Grunde befindlich sey. Wie denn ohnehin die Thäler und

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)