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genug an, daß vormals keinen Bad-See, sondern ordentlich-gebauete Bäder und Bad-Häuser daselbst gestanden haben. Und da man an solchen alten Canälen und Grund-Mauern deutlich mercket, daß ihre Lage auf die dermalige Verfassung der Bäder und Badhäuser nicht zutrift, sondern eine gantz andere Stellung hat, so siehet man daraus gantz offenbarlich, daß die Bäder und Bad-Häuser in dieser Gegend schon oftmals abgeändert worden, und also dieses Bad-Land schon längstens müsse bebauet und bewohnet gewesen seyn. Wie es denn auch würcklich noch eher, als die anderweitige Stadt-Gegend, eben seiner Bad-Quellen wegen, ehemals, wie bereits oben bewiesen worden, von den alten Teutschen Völckern angebauet und bewohnet worden ist. Es ist aber die mehrgemeldte alte Sage von dem Wißbadischen Bad-See gantz vermuthlich, wenn sie anderst noch einigen Schein-Grund vor sich hat, daher entstanden: Man hat jederzeit aussenwärts, vor Wißbaden, einen Weyher gehabt, dahinein sich das gesammte warme Wasser aus den Bad-Häusern ergossen hat. Heut zu Tage heisset derselbe: der Weyher auf dem warmen Damm, oder, der warme Damm-Weyher. Vormals hat er auch gemeiniglich schlechthin der warme Weyher, oder auch (l. St. f. 150.222. etc.) der Nachen-Weyher geheissen, vermuthlich aus der Ursache, weil man zuweilen mit

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_046.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)