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Wenn’s mir doch nur ein wenig in den Ohren brauste, oder das Herzwasser lief mir.“ Als er zum Doktor kam, nahm ihn der Doktor bei der Hand, und sagte ihm: Jetzt erzählt mir denn noch einmal von Grund aus, was euch fehlt. Da sagte er: Herr Doctor, mir fehlt Gottlob nichts, und wenn ihr so gesund seid wie ich, so solls mich freuen. Der Doctor sagte: „Das hat euch ein guter Geist gerathen, daß ihr meinem Rath gefolgt habt. Der Lindwurm ist jezt abgestanden. Aber ihr habt noch Eyer im Leib, deswegen müßt ihr wieder zu Fuß heimgehen, und daheim fleißig Holz sägen, daß niemand sieht, und nicht mehr essen, als euch der Hunger ermahnt, damit die Eyer nicht ausschlupfen, so könnt ihr ein alter Mann werden“, und lächelte dazu. Aber der reiche Fremdling sagte: „Herr Doctor, ihr seid ein feiner Kautz, und ich versteh euch wohl, und hat nachher dem Rath gefolgt, und 87 Jahre, 4 Monate 10 Tage gelebt, wie ein Fisch im Wasser so gesund, und hat alle Neujahr dem Arzt 20 Dublonen zum Gruß geschickt.


Wie der ZundelFrieder und sein Bruder dem rothen Dieter abermal einen Streich spielen.


Als der ZundelHeiner und der ZundelFrieder wieder aus dem Thurm kamen, sprach der Heiner zum Frieder: Bruder wir wollen doch den rothen Dieter besuchen, sonst meint er, wir sitzen ewig in dem kalten Hundsstall beym Herr Vater auf der Herberge. – „Wir wollen ihm einen Streich spielen sagte der Frieder zum Heiner, ob ers merkt, daß wir es sind.“ Also empfieng der Dieter ein Brieflein ohne Unterschrift:

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Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/229&oldid=- (Version vom 1.8.2018)