behauptete ein gelehrter Mann, Namens Halley, es sey allemal der nämliche gewesen, und er müßte längstens bis Anno 1759 wieder kommen, was auch richtig geschehen ist, und so muß er ungefähr im Jahr 1830 ebenfalls wieder erscheinen. Der Hausfreund wills seinem Nachfolger überlassen, den geneigten Leser bis dorthin wieder daran zu erinnern. Eben so behauptete einst ein anderer Gelehrter, der Cometstern von 1532 und 1661 sey der nehmliche und müsse deshalb im Jahr 1790. wieder kommen, ist aber doch ausgeblieben.
Sage zweitens, der Cometstern hat keine so feste Masse, wie die Erde, oder ein anderer Planet. Einige sehen aus, wie ein blosser Dunst, also, daß man durch sie hindurch die andern Sternlein will sehen können, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht alles daran recht aneinander hienge, sondern viel leere Zwischenräume da wären. Einige Gelehrte wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Comet auf seiner langen Reise, wenn ihm unterwegs kein Unglück begegnet, immer dichter werden, und zulezt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne. Unsere Erde könne wohl auch einmal eine bloße Dunstkugel von viel 1000 Meilen im Umfang gewesen seyn, hernach sey sie immer wässeriger worden, dann habe sich das feste Land angesetzt, das Land und das Wasser habe sich geschieden, und sey zuletzt das draus worden, was jetzt ist. Aus Respekt vor der himmlischen Allmacht mischt sich der Hausfreund nicht in diesen Streit.
Sage drittens, die Cometsterne sind mit einem schönen leuchtenden Schweif geziert, aber nicht alle. Einige
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/216&oldid=- (Version vom 1.8.2018)