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copulirt war, nemlich mit dem Strick; und ein Schulkamerad, der rothe Dieter, hielts auch mit, und war der Jüngste. Doch mordeten sie nicht, und griffen keine Menschen an, sondern visitirten nur so bey Nacht in den Hühnerställen, und wenns Gelegenheit gab, in den Küchen, Kellern und Speichern, allenfalls auch in den Geldtrögen, und auf den Märkten kauften sie immer am wohlfeilsten ein. Wenns aber nichts zu stehlen gab, so übten sie sich untereinander mit allerley Aufgaben und Wagstücken, um im Handwerk weiter zu kommen. Einmahl im Wald sieht der Heiner auf einem hohen Baum einen Vogel auf dem Nest sitzen, denkt, er hat Eyer, und fragt die andern: „Wer ist im Stand, und holt dem Vogel dort oben die Eyer aus dem Nest, ohne daß es der Vogel merkt?“ Der Frieder, wie eine Katze, klettert hinauf, naht sich leise dem Nest, bohrt langsam ein Löchlein unten drein, läßt ein Eylein nach dem andern in die Hand fallen, flickt das Nest wieder zu mit Moos, und bringt die Eyer. – „Aber wer dem Vogel die Eyer wieder unterlegen kann“, sagte jetzt der Frieder, „ohne daß es der Vogel merkt!“ Da kletterte der Heiner den Baum hinan, aber der Frieder kletterte ihm nach, und während der Heiner dem Vogel langsam die Eyer unterschob, ohne daß es der Vogel merkte, zog der Frieder dem Heiner langsam die Hosen ab, ohne daß es der Heiner merkte. Da gab es ein groß Gelächter, und die beyden andern sagten: „Der Frieder ist der Meister.“ Der rothe Dieter aber sagte: „ich sehe schon, mit euch kann ichs nicht zugleich thun, und wenns einmal zu bösen Häusern geht, und der Unrechte kommt über uns, so ists mir nimmer Angst für euch, aber für mich.“ Also gieng er fort, wurde

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Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)