als ein brabanter Thaler aussieht, so ist er doch 1474mal größer als die Erde, und der größte unter allen Planeten. Er vollendet seine Laufbahn um die Sonne in 12 Jahren nur einmal, und um ihn selbst bewegen sich in ungleichen Entfernungen 4 Monde, so schön aussehen muß, wenn sie in einer Nacht alle zugleich am Himmel stehen. Auch laufen mehrere veränderliche graue Streifen über ihn weg, und man weiß nicht recht, was man davon halten soll.
Der zehnte Planet ist der Saturn. Dieser ist von der Sonne fast noch einmal so weit entfernt als der Jupiter, nemlich 199 Millionen Meilen. Sein Weg um die Sonne umfaßt mehr als 1280 Millionen Meilen, wozu er 29 1/2 Jahr vonnöthen hat. Da er so entsetzlich weit von der Sonne entfernt ist, so muß auf ihm das Licht derselben 90mal schwächer als auf unsrer Erde seyn, und muß einer schon gute Augen haben, wenn er dabey eine Nadel will einfädlen.
Dafür hat er aber sieben Monde, die ihm seine trüben Tage erfreulich machen, und seine langen Nächte erheitern. Ueberdieß hat dieser Planet noch etwas, was kein anderer hat, einen Ring, so aber doppelt ist. Dieser Ring zieht sich in einer nicht gar großen Entfernung um den Saturn ringsherum, ist sehr breit, nicht gar dick, und wird ebenfalls von der Sonne erleuchtet. Ohne Zweifel wirft er sein Licht eben so wie die Monde auf den dunklen Körper des Planeten zurück, und hilft zu seiner Erhellung. Sonst weiß man von ihm nicht viel zu sagen.
Lange hat man geglaubt, dieser Saturn sey nun der letzte Planet, an den die Sonne scheinet, und jezt sey man fertig, bis der berühmte Herschel, von
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/160&oldid=- (Version vom 1.8.2018)