Seite:Schatzkaestlein des rheinischen Hausfreundes.djvu/050

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


24 kr., und gerade so viel mußte er noch haben, um dem listigen Feind zum leztenmal Wort zu halten. Das war leicht zu errathen; aber folgende Aufgabe wird etwas mehr Nachdenken erfordern.

Um die Osterzeit, wo jede Mutter ihren Kindern gerne mit ein paar gefärbten Eyern eine Freude macht, verkauft eine Händlerin an ihre Nachbarsfrau die Hälfte von allen Eyern, die sie hatte, und noch ein halbes Ey dazu. Aber wohlverstanden! es darf keins zerbrochen oder getheilt werden. Es kommt die zweyte, diese kauft vom Rest wieder die Hälfte, und ein halbes dazu. So die dritte und die vierte, jedesmal vom Rest die Hälfte, und ein halbes mehr. Am Ende hatte die Händlerin noch ein einziges Ey übrig. Jezt ist die Frage: wie groß war ihr Vorrath vom Anfang? –


Mancherley Regen.


Der beste Regen, meint der Adjunkt, sey doch immer der, mit welchem der Himmel unsere Felder und Weinberge tränkt, und den Segen fruchtbarer Zeiten sendet. Aber was sagen wir dazu, fragt der Adjunkt, wenn Schwefel oder Blut regnet, wenn Frösche, Steine oder gar Soldaten-Hüte regnen?


1.


Schwefelregen.


Nach den Gewittern im Frühjahr, wenn sie mit starken Regengüssen verbunden waren, sieht man oft am Rande der Lachen, die vom stehenden Regen-Wasser entstanden sind, ein gelbes Pulver, das wie kleingeriebener Schwefel aussieht. Nun meinen ohnehin noch

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/050&oldid=- (Version vom 1.8.2018)