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König auch erobert; hierauff habe die Statt Ribbenitz / so etwas vom Passe ab / Landwerts ein lige / an den Reihen müssen.


Röbel /

Von theils Räbel / nach ihrer Außsprache / genant / ein Stättlein im Hertzogthumb Mecklenburg / beym Muritz See / gegen der Marck Brandeburg gelegen / so / wie Nehel sagt / ein Ampt hat. Man rechnet sonst diesen Ort / sampt Güstrow / Malchin / vnd Waren / in das Wendische Land; so aber auch Mecklenburgisch ist. In dem Tomo 4. Theatri Europaei stehet fol. 253. a. daß Anno 1640. der Obriste Goldacker / bey diesem Mechelnburgsschen Stättlein Röbel / etliche Schwedische Compagnien ruinirt habe; davon bey 200. geblieben / vnd viel gefangen worden.


Rosenberg / Rosenburg /

An der Sala / (so nahend dabey in die Elb fällt) vnd nicht weit von Kalb / vnd Barby / im Ertzstifft Magdeburg gelegen. Wird von theils Rosenburg in dem Barbischen Winckel genant. In der Braunschweigischen Chronick stehet / am 104. Blat / also: Im Jahr 993. hat Keyser Otto der Dritte / auff Vorbitt seiner Großmutter / Fraw Adelheiden / die zwo Stätte Calbe / vnd Roßburg / so Keyser Otto der Erste / vnd Keyser Otto der Ander / dem Stifft Magdeburg zugewant / vnd verehret / Marggraff Hode aber die Zeit seines Lebens zu Lehn getragen / der Kirchen zu Magdeburg wiederumb übergeben / vnd bekräfftigt etc. Anno 1641. ward allhie eine Schiffbrücke verfertiget / über welche die Keyserischen giengen; die auch / im folgenden Jahr / allhie lagen.


Rosenthal / Rosendal /

Im Stifft Hildeßheim / so der 29. Bischoff wieder gebawet / wie man findet. Es liget / wie die Landtafel anzeiget / ein Ort dieses Nahmens / nahend Peine. Sonsten ist davon anders kein Bericht da.


Rostock / Rostoch.

Woher dieser Meckelburgsschen / Hanseatischen / vnd an der Warne / oder Varna, gelegenen Statt / Nahmen komme / seynd die Scribenten nicht ainig. Theils führen denselben her vom Rosenstock; thetls sagen / daß Er von den Wenden komme / wegen thailung zweyer Wasser / Rost / vnd Zog / so nächst dabey gelegen: Theils wollen / daß diese Statt / vor Zeiten / Lacinium, Rhodospolis, vnd Laciburgium geheissen / da herumb / ehe die Wenden hieher kommen / die Teutsche Varini, Varni oder Werini, gewohnt haben; Theils melden / ihr Nahm seye vorhin Rostzogk gewesen / vnd bedeute / wie gesagt / auff Wendisch / eine Thailung der Wasser / vnd werde solcher Nahm / von den Polnischen Scribenten / für ein feuchtes Erdrich außgelegt: Andere bringen den Nahmen daher / weiln bey einer gefärbten rothen Saul allda / die Benachbarte haben pflegen zusammen zu kommen / daß Rostock so viel als Rodestock wäre. Petrus Lindebergius

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)