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Newen Calen / oder Nien Kalen /

Ein Mechelburgisch Stättlein / vnd Ampt / beym Cummerowschen See / zwischen Dargun / vnd Malchin / gelegen. Es ist auch in diesem Lande / nicht gar weit von hinnen / vnd nahend besagtem Dargun / Old Kalen / oder Alt Kalen.


Newmünster / Nienmunster /

Zwischen Itzehoa / Ploene / im Lande Holstein gelegen / vnd Hertzog Friederichen zu Holstein / auff Gottorff / gehörig; von welchem Stättlein Andreas Angelus, in der Holsteinischen Stätt-Chronick / cap. 18. schreibet / daß es anfänglich Wippenrode / vnd darnach Falder (Faldera) geheissen: Endlich / da das Monasterium, oder Mönch-Closter / dahin gebawet worden / hab es davon den Nahmen bekommen / daß es im Latein Neomonasterium, auff Teutsch aber Newmünster genant worden. Lige an dem Wasserfluß der Schwala / (Al. Schale) so auß dem Borsholmischen Lande entspringe / vnd darauff in die Stör / vnd folgends in die Elb streiche: Die Longitudo seye 27. Grad / vnd 40. Minuten; die Latitudo aber 55. 16. Alters halben könne man nicht wissen / wer diß Stättlein anfänglich gebawet habe: Das Closter aber (wie Crantzius berichte) sey zur Zeit Graffen Adolphs deß Ersten / (zu Holstein) vnd Ertzbischoffs Adalberi zu Bremen / vnd Hamburg / auffgebawet worden / vnd Vicelinus der erste Vorsteher desselbigen gewesen: Anno 1140. seye Newmünster / von den Wenden / verbrant / vnd zerstöret worden: Im 1322. Jahr / haben die Dithmarschen / durch Brand / vnd Krieg / neben Schönfeld / vnd Nordorff / auch Newmünster verwüstet: Dieses Stättleins Wappen sey ein weisser Schwan / mit außgestreckten Flügeln / in rothem Felde / der eine güldene Kron vmb den Halß hat / vnd über sich ein Nesselblat.


Neunhaus / Nienhus /

An der Elb / zwischen Dömitz / vnd Lauenburg / ein Sächsisch Lauenburgisch vestes Schloß / vnd Ampt / allda Hertzog Frantz Carl von Nieder-Sachsen / in den nächsten Jahren / seine Residentz gehabt hat. Man sagt / daß solcher Ort mit Morasten / Wasser / vnd Wällen / wol versehen / vnd 4. Meilen von Lauenburg gelegen seye; welchen Anno 1627. der General Tilly / nach Eroberung Boytzenburg / vnd der Schantz daselbsten / einbekommen hat. Hernach Anno 30. hat auch der Keyserlich General / Graff von Pappenheim / Neunhauß erobert.


Neustatt / oder Nienstatt /

Im Holsteinischen / von welchem Stättlein Andreas Angelus, in seiner Holsteinischen Stätt-Chronick / cap. 19. also schreibet: Neustatt / auff Sächsisch Nienstadt / hat ohn Zweifel daher den Nahmen / daß es nicht so gar alt sey / als die andere Stätte in den Holsteinischen Landen. Es ligt aber Newstatt im Lande Wagria / am Vfer der Ostsee / welchen man sonst Mare Balthicum, oder den Belth / zu

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_186.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2023)