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Marienburg /

Ein Schloß im kleinern Stifft Hildeßheim / so Bischoff Henricus III. der Anno 1362. gestorben / erbawet hat / vnnd daß / nach dem vnglückseligen Krieg mit Braunschweig / Anno 1522. demselben Stifft blieben ist. H. Bunting sagt / in der Chronick deß Stiffts Hildeßheim / vorgemeldter Bischoff habe die von Hildeßheim dahin genöthiget / daß sie ihm / für die Gewalt / in vorgehender Fehde / am Hause Stewrwald / vnnd an dem Tham für Hildeßheim / begangen / die Marienburg haben aufrichten / vnnd bawen müssen. Es ligt aber dises Schloß nicht weit von Hildeßheim / beym Wasser Innerste /vnd hat ein zugehöriges Ambt.


Marienrode / Mariae-novale,

Ein Closter / in dem Bistumb Hildeßheim / nahendt vorgedachtem Schloß Marienburg / vnnd in derselben Gegend / gelegen/ so Betholdus, der 20. Bischoff zu Hildeßheim / vmbs Jar 1120. gestifftet / vnd gebawet hat. Siehe Meibomium in Chron. Riddagshus. p. 28.


Marlow /

Ein Theils Merlow / vnnd Morlaw genandt / im Hertzogthumb Mecklenburg / an dem Fluß Reckenitz / zwischen Sulte / vnnd Ribenitz / gelegen / so Lundorpius lib. 26. Sleindani contin. p. 637. vnnd Melchias Nehel / vom zehenjährigen ChurSächstschen Krieg / ein Stättlein nennen / daß ein Ambt haben solle. Johannes Micraelius lib. 1. Pomer. cap. 65. p. 100 vermeinet / daß die Herculi, die allenthalben mit den Rugianern fortgezogen / sich / neben dieselbe/ als sie die Insul Rügen eingenommen / gesetzt / vnnd die Herrschafft der Werlen / so noch vnter dem Christenthumb lang in Mechelnburg gewähret / vnd nur für zwey hundert Jahren ein Ende genommen habe / etwa an dem Orte / da jetzund Merlow bey Ribbenitze liget / angerichtet haben. Es wird der Herren von Werla offt in den Historien gedacht. Pontanus lib. 7. Rerum Danic. p. 415. sagt / daß deß Nicolai von Werle / zugenant deß Rostochers / Wittib / Margaretha / Anno 1316. dem König Erichen in Dännemarck / die Stätte Rübbenitz / Sulten / vnd Morlaw / so ihr Leibgeding waren / übergeben habe.


Mecklenburg /

Ein Dorff / oder offner Fleck / nicht weit von Wißmar / im Hertzogtumb Mecklenburg. Obwoln offtangezogener Nehel sagt / es wolle fast niemand eigentlich wissen / wo die Statt Meckelnburg gestanden; so melden doch Lindebergius, vnd andere / daß / bey dem erwehnten Dorff Mecklenburg / allerley rudera, von der weyland mächtigen Statt dieses Nahmens zu sehen seyen. Man machet aber disen Orth gar alt / vnnd will Johannes Peters / in seiner Holsteinischen Chronick / lib. 1. p. 92. daß er mehr als 300. Jahr vor Christi Geburt / von Anthyrio I. der Herulen /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_181.jpg&oldid=- (Version vom 6.9.2019)