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Lehmcloster /

So Chytraeus Lugum nennet / im Hertzogthumb Schleßwick gelegen/ vnnd weyland ein vornehmes Kloster / Bernhardiner Ordens / so Anno 1548. reformirt worden ist.


Loburg / Louborg /

Von Theils Laburg / vnnd Lauburg genant / ein Stättlein / vnd Ambt / im Ertzstifft Magdeburg / an dem Wasser Struma / nahend Zedenick / vnd 4. Meilen von Magdeburg / gelegen / so die Magdeburger An. 1433. ihrem Ertzbischoff abgenommen / aber dem Stifft hernach wider geben haben. An. 1642. im Junio / hat es in diesem Stättlein Schwefel geregnet / vnnd Klumpen einer Faust groß auff das Schloßtach geworffen; wie in tomo 4. Theatri Europaei folio 967. a. berichtet wird. Vorhero befanden sich die Käyserischen allhie. In dem Friedens Instrument / zwischen der Käys. Mäyt. etc. vnd der Cron Schweden / stehet / art. 14. das Herrn Chrstian Wilhelmen von Brandeburg / als gewesten Administratori zu Magdeburg / das Closter vnd Ambt Zina / vnd das Ambt Loburg / sambt aller Zugehör / ausser das Jus territori, so baldt eingeraumt werden sollen.


Lübeck.

Woher dies ein Wagrien gelegene / vornehme / vnd mit Pasteyen / vnd Gräben / nach jetziger newen Art zu bawen / wol versehene Reichs-Statt / vnd Haubt deß Hanseatischen Bundes / den Namen habe / seind die Scribenten nicht einerley Mainung; in dem Theils denselben von einem Fischer / Luba genandt / so vorhin an dem Orth / wo hernach die Statt erbawen worden / gewohnt; andere / von Lubemaro, einem Rügischen oder Wendischen Fürsten / der sie solle haben erweitern helffen / herführen; Theils aber / daß diser Nam so vil als Lobeck heissen solle / wollen; weiln diese Statt so vortrefflich / schön / sauber / groß / reich / vest / volckreich / mächtig / vnnd weit berümbt ist; vnd vermeinen daher theils / daß Lübeck ein Wendisch Wort seye/ vnd so viel bedeute / als bey vns Teutschen das Wörtlein Cron / darumb / daß diese Statt für eine Zierde / vnnd Kron deß Teutschen Reichs zu halten; vnd von ihr Petrus Lindebergius also geschrieben hat:

Gens humana, situs, comercia, littora, mores,
Mars, toga, divitiae, curia, relligio,
Arctoas, inter claras virtutib. Urbes,
Efficiunt,tollat tanta Lubeca caput.
Et decus Europae, et lumen sit totius Ansae,
Es sit Vandalici pulcra Corona soli.

Theils sagen / sie habe vor Zeiten Treva, Buccovetium, vnd Butha oder Bute, von deß Wendischen Mechelburgischen Königs Gotschalci, ältestem Sohn / Buthue / geheissen / allda viel Fischerbuden gestanden / vnd die Wenden / vor inen aber die Schwäbische Angler / oder Angli, hierumb gewohnt haben. Jodocus Ludovicus Decius, in lib. de Sigismundi I. Regis. Polon. temporibus, schreibet am 76. Blat / daß Lübeck von der Polen Voreltern / wie ire alte Verzeichnussen haben / seye erbawet worden. Andere aber melden / daß obgedachter König Godschalck in Wendland / im Jar Christi 1040. sie auffgerichtet / vnnd nachmals Crito, deß Rugianischen Fürstens Grimi Sohn / Anno 1140 (Al. 1087.) mercklich gebessert / vnd erweitert haben solle. Als aber Razo / der Fürst in Rügen / (nachdem er sie

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)