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von Holstein verglichen / vnd Ihme die Ort / so Er noch im Hertzogthumb Schleßwigg hatte / auff sein Leben lang / vnd zwey Jahr hernach / seinen Erben / wie auch die Insel Femeren / zusampt den Friesen / so an der Westseiten deß Jutlands wohnen / gelassen; vnterdessen aber Hadersleben / vnd die Insel Arrien / für sich behalten; wiewol folgends auch Hadersleben / vnd Arria / sich freywillig dem besagten Adolphen vntergeben; vnd hat folgends König Christoph / deß Königs Erici Nachfahr / Anno 1440. diesem Adolpho, das Hertzogthumb Sleswigg / durch Überreichung deß Hertzoglichen Banners / verliehen. Mit der Zeit bekam dieses Hadersleben / Hertzog Johannes der Elter / zu Schleßwigg / vnd Holstein / Königs Friderici I. Sohn / vnd Königs Christiani III. in Dennemarck / Bruder / der das alte Schloß dabey auff den grund abbrechen / vnd nicht weit davon ein anders bawen lassen / welches Er / nach seinem Nahmen / Hansburg genennet. Er hat auch ein schönes Schuelhauß; wie ingleichem bey dem Eingang der Statt / ein ansehenliches Spital allhie auffgerichtet / vnd den Schueldienern gute Jährliche Besoldungen verordnet; König Friederich der Ander aber / hat das Schloß mit schönen Gemachen / auch einer Capellen von Marmelstein / geziert; vnd ist noch der Zeit diese Statt dem König in Dennemarck gehörig; deren Wappen ist eine hoch erhabene Brücke / so über ein Wasser gehet. Anno 1247. in dem innerlichen Krieg / zwischen König Erichen in Dennemarck / vnd seinen Brüdern / ist Hadersleben außgebrant worden. Anno 1271. hat ein Ander Erich / zugenant König Glipping / in dem Krieg mit Hertzog Erichen zu Schleßwigk / Hadersleben in seinen Gewalt gebracht. Anno 1527. seyn allhie alle Mönch auß dem Minoriten-Closter gejagt worden. Anno 1597. hat König Christianus IV. allda sein ehelich Beylager gehalten. Anno 1627. bekamen Hadersleben die Keyserischen / so bald hernach durch Fewer schaden gelitten. Anno 1644. hat der Schwedische Feld-Marschall Herr Leonhard Torstensohn / sich allhie lang auffgehalten / als der Krieg von der Cron Schweden / wider Dennemarck / damaln fürgenommen ward / zu welcher Zeit / im Mayen / auch der berühmte Schwedische GeneralLeutenambt Stalhantsch / allda gestorben. Es hat aber Hadersleben sich den 6. Herbstmonats dieses 44. Jahrs / wieder an den Hochgedachten König Christian / auff Gnad / vnd Vngnad / ergeben. Hierauff eroberte / im Wintermonat / deß besagten 44. Jahrs / der Obriste HelmWrangel die Statt wieder auff Discretion / das oberwehnte trefflich schöne / vnd recht Königlich Schloß / Hansburg / aber / mit Gewalt; da dann die folgende Nacht ein vnversehenes Fewer außkommen; daß davon alle Häuser / vnd Gewölbe / gäntzlich abgebrant / vnd nur die blosse Mawren vom Schloß stehen blieben. Der Autor deß Fünfften Theils Theatri Europ. sagt fol. 604. a. daß die Vermuthung gewesen / es hätten die Dänen / auß Mißgunst / selbsten ein verborgen Fewer eingelegt / damit der darinn befindliche Vorrath / den Schwedischen nicht möchte zu nutz kommen.


Haagen /

Ein Schloß im Ertzstifft Bremen / so der Herr von Königsmarck / Anno 1644. aber bald darauff die Bischoffliche Bremische wieder erobere / die gemeine Knecht vntergestellt / vnd die Officirer im Arrest angehalten. d. tom. 5. Theatr. Europ. fol. 313. a.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)