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Coda.

(Vergl. „Literar. Echo“ vom 1. April 1910.)


“Ich stelle hiermit Herrn Thomas Mann vor die alte Wahl.Herkules am Scheideweg. Entweder er tut, was einzig seiner würdig ist und was jeder, der sein edles zartes Talent so herzlich verehrt wie ich, nur dringend wünschen kann. Er sagt klar, vornehm und schlicht: „ich habe geirrt!“ Oder er nimmt mein nochmals wiederholtes Anerbieten an, mit entscheidenderer Waffe als mit unsern Federn unsere Ueberzeugungen zu verantworten...

Tut er keines von beiden, so schaffe ich mir Recht, wie einst Heine gegen die gleiche Feigheit „Menzels des Denunzianten“. Ich lasse meine Satire „Samuel zieht die Bilanz“ als Broschüre drucken und füge den Angriff Thomas Manns wörtlich, wie er im „Literar. Echo“ erfolgt ist, hinzu, ferner auch meine Antwort, die ich nach einem Nietzschewort benenne. „Tomi melkt die Moralkuh“. Da mag sich dann jeder sein Urteil bilden. Damit nun aber niemand, (selbst Hans der Träumer wird ja schließlich menschenklug), mir etwa nachsagen könne, daß ich aus den Grenzen eines Gegners Nutzen zog, so widme ich den Reinertrag, der etwa aus meiner Satire und dem Thomas Mannschen Pamphlete erzielt wird, der – großen Karnevals-Gesellschaft in Köln. Diese werde ich bitten, mir die Zuwendung öffentlich zu beglaubigen“.

Hannover.
Theodor Lessing.




Herr Mann hat jede Genugtuung verweigert!...

Voilà donc!