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H.



Dr. theol. Wilhelm Haan,

seit 1839 Königl. Sächs. Superintendent u. Oberpfarrer zu Leisnig, Ritter d. K. Sächs. Verdienst-Ordens, Ehrenbürger von Leisnig, Mitglied d. K. Alterthumsvereins zu Dresden, Ehrenmitglied d. Lutherstiftung zu Leipzig u. d. Freien Hochstifts für Wissenschaft, Kunst u. Bildung zu Frankfurt a. M., correspondir. Mitglied der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig und Mitglied des Museums für Völkerkunde daselbst,

geboren am 25. December 1801 zu Torgau als der Sohn des damaligen Mädchenlehrers daselbst, nachherigen Professors M. Fr. Gottlieb Haan zu Dresden, erhielt den ersten Unterricht in seines Vaters Privat-Lehr-Anstalt zu Dresden, besuchte von 1816–21 die Kreuzschule daselbst und von da an bis 1825, wo er die theologische Candidatur erwarb, die Universität Leipzig. Zuerst am 14. September 1825 als Lehrer an der Rathsfreischule daselbst angestellt, verließ er 1826 diese Stadt, um das Rectorat zu Frauenstein (Ephorie Freiberg) anzutreten. 1832 als Diaconus nach Waldheim versetzt, trat er daselbst sein erstes geistliches Amt an. In dieser drei Mal abgebrannten Stadt hatte er den dreimaligen Wechsel der dasigen Superintendenten (Wigand, Hoffmann, Mey) in der Zeit von sieben Jahren zu erfahren und fast zwei Jahre lang das Ephoral-Vicariat und Pfarramt allein zu verwalten; 1839 wurde ihm das Pfarr- und Superintendentenamt zu Leisnig übertragen. Am 8. September 1864 konnte er sein 25jähriges Ephoral- und Pfarramtsjubiläum zu Leisnig begehen. Seine freie Zeit widmete er schriftstellerischen Arbeiten, von welchen die folgenden hier angeführt werden mögen.


Verzeichniß aller im Königr. Sachsen angestellten Geistlichen, Schullehrer, Cantoren etc. (Fortsetzung und Umarbeitung des zuletzt 1818 erschienenen Prediger-Kalenders von C. Ramming.) Dresden, 1828. Ramming. 20 Bgn. 1 Thlr. 22½ Ngr.

Der 25. Juni 1530. Vorbereitungsschrift auf die Jubelfeier der Augsb. Confession 1830. Freiberg 1829. Redaction des Volksschulfreundes. 3 Bgn. 2½ Ngr.

Geschichtliche Darstellung der wichtigsten Begebenheiten, welche die Uebergabe der Augsb. Confession veranlaßten und ihr folgten. Nebst Abdruck der Confession. Leipzig, 1829. Nauck. 9 Bgn. 10 Ngr.

Ausführliche Geschäftsanweisung für angehende Volksschullehrer im Königr. Sachsen. Leipzig. 1830. Hinrichs. 11 Bgn. 15 Ngr.

Karte der Fürstlichen und Gräflichen Schönburg’schen Besitzungen im Königreich Sachsen. Leipzig, 1832. Pönicke.

Nachtrag zur ausführlichen Geschäfts-Anweisung für Volksschullehrer des Königr. Sachsen. Leipzig, 1835. Hinrichs. 3 Bgn. 5 Ngr.

Stunden der Andacht für Dienstboten. Zwickau, 1835. Schumann. 2.Aufl. Stuttgart, 1853, Metzler. 286 S. 12. Ngr.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/127&oldid=- (Version vom 14.9.2022)