von denen manche mir nahe gestanden haben, eng verbunden durch dieselbe hohe Aufgabe des Amtes, der Erziehung, der Arbeit an den Kindern. Der Herr kröne auch ferner ihr Werk mit seinem Segen und lasse sie reiche Früchte schauen der in Liebe ausgestreuten Saat. Die Gnade des Herrn bleibe insonderheit auch mit meinen lieben Konfirmanden, die ich im ganzen 36 mal in der Rosbacher Gemeinde vor Gottes Angesicht habe einsegnen dürfen. Der Unterricht an den Kindern ist mir immer eine rechte Freude gewesen, und ihre Förderung in der christlichen Erkenntnis war mir Herzenssache. Bleibt auch, Ihr alten Konfirmanden, in dem, was Ihr gelernt habt und vergesset nicht, was Ihr an heiliger Stätte gelobt habt. Wenn Ihr aber abgewichen seid vom rechten Wege, kehret wieder im Glauben und in der rechten Liebe zum Vater, dessen Gnade Ihr bedürft. Und nun, Ihr lieben Rosbacher Gemeindemitglieder, mit denen ich so manche schöne Stunde verlebt habe, deren Lebensgang mir bei so vielen vertraut ist und die ich auf liebendem Herzen getragen habe bis hierher, seid der Gnade unseres Herrn Jesu Christi alle miteinander befohlen. Der Herr gebe Seinem Worte, das ferner hier verkündet wird, seinen Segen und öffne ihm die Tür zu Euren Herzen, er walte in Gnaden über der Gemeinde und bewahre sie vor allem Uebel, vor den drohenden Mächten des Unglaubens, der Verweltlichung, der Zersplitterung, Zwietracht und Trennung und lasse das Licht Seines Evangeliums über ihr leuchten. Bleibet einig in der Liebe, haltet fest am Bekenntnis, seid getreu bis in den Tod.[WS 1]
Das ist mein letzter Wunsch und mein innigstes Gebet in dieser Scheidestunde.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vgl. Offb. 2,8.
Johannes Rudolf: Abschiedspredigt des Herrn Pfarrer Rudolf. Waldbröl 1913, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rudolf-Predigt1913.djvu/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)