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16. Notiz über das Vorkommen von Eurypterus Scouleri im Niederschlesischen Steinkohlengebirge.
Von Herrn Ferd. Roemer in Breslau.

Schon im Jahre 1866 erhielt ich mit einer Sammlung von Pflanzenabdrücken aus dem Steinkohlengebirge der Rubengrube bei Neurode in der Grafschaft Glatz einen auf einer 1½ Quardratfuss grossen Sandsteinplatte in sehr verdrückter und undeutlicher Erhaltung ausgebreitet liegenden grossen thierischen Körper, der bei näherer Prüfung die eigenthümliche, aus zerstreuten Schüppchen bestehende Sculptur der Schalenoberfläche, wie sie für die Gattung Eurypterus und verwandte Geschlechter so bezeichnend ist, erkennen liess. Ein zweites Exemplar desselben Thieres kam mir in diesem Jahre durch Herrn Obersteiger Völkel in Kohlendorf bei Neurode, einen eifrigen Sammler, dem man schon die Auffindung verschiedener neuer Vorkommen von Petrefacten und Mineralien in der Grafschaft Glatz verdankt, mit einer Reihe von pflanzlichen Versteinerungen von demselben Fundorte zu. Die Erhaltungsart ist derjenigen des ersteren Exemplars ganz gleich und offenbar rühren beide genau aus derselben Schicht des Steinkohlengebirges her. In gleicher Weise liegt dasselbe auf der Oberfläche einer zolldicken Platte von feinkörnigem, dunkelgrauem Sandstein ausgebreitet, auf welcher zugleich Blätter verschiedener bekannter Farnkraut-Arten, wie namentlich Neuropteris auriculata und Alethopteris lonchitica liegen. Bei beiden Exemplaren ist es ferner nur die papierdünne schwarzglänzende äussere Schalschicht des Kopfschildes und des Rumpfes und einzelner Glieder der Bewegungsorgane, welche sich erhalten hat.

Obgleich der Erhaltungszustand beider Exemplare sehr unvollkommen ist, so gewann ich bei dem Erscheinen des vierten Theils von Woodward’s Monographie der Merostomata in dem jüngsten Bande der Palaeontographischen Gesellschaft[1],


  1. A monograph of the British fossil Crustacea belonging to the order Merostomata. Part IV. Stylonurus, Eurypterus and Hemiaspis [563] pag. 121–180; Plates XXI. bis XXX. by Henry Woodward, Palaeontogr. Soc. Vol. XXVI. issned for 1872.