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8
Er tat sogleich, wie ihm der Satan gesagt hatte;

er schlachtete seinen Sohn und wusch sich in seinem Blut.

9
Da fuhr der Satan alsbald aus jenem Bild und in den Jüngling hinein

und lehrte ihn Giftmischerei, Zauberei, Wahrsagerei,
die Chaldäerkunst, Schicksale, Zufälle und das Losen.

10
Damals begannen die Menschen,

ihre Kinder den Teufeln zu schlachten und die Götzen anzubeten,
weil die Dämonen in alle Bilder fuhren und darin wohnten.

11
In Nachors hundertstem Jahr,

als Gott sah, daß die Menschen ihre Kinder den Teufeln opferten
und die Götzen anbeteten,
öffnete Gott die Behälter der Winde und das Tor der Stürme.
Da ging ein Sturmwind über das ganze Land,
riß die Bilder und des Teufels Opferstätten um,
raffte die Götzen, die Bilder und Opferhöhen zusammen
und machte große Hügel darüber bis auf den heutigen Tag.

12
Diese Windsbraut nennen die Lehrer die „Windflut“.
13
Es gibt aber Leute, die schwatzen,

diese Hügel seien in den Tagen der Flut entstanden;
wer solches sagt, irrt weit von Wahrheit ab.

14
Denn vor der Sintflut gab es auf Erden keine Götzen,

und die Flut trat auch nicht wegen der Götzen ein,
sondern wegen der Unzucht der Kainstöcher.

15
Anderseits waren damals gar keine Menschen in jenem Land;

es war vielmehr öde und wüst;
denn unsere Väter waren schon vorher in die Fremde vertrieben worden,
weil sie nicht würdig waren, Nachbarn des Paradieses zu sein.

16
Sie wurden ja durch die Arche nach den Bergen von Kardo getrieben

und von dort über die ganze Erde zerstreut.

17
Diese Hügel aber entstanden wegen der Götzen,

und unter ihnen liegen alle Götzen der damaligen Zeit verborgen.

18
Auch die Dämonen, die darin wohnten, sind in diesen Hügeln;

es gibt keinen einzigen Hügel, worin nicht Dämonen sind.


27. Kapitel: Entstehung des Feuerdienstes
1
In des Riesen Nimrod Tagen erschien ein Feuer, das aus der Erde stieg.
2
Da stieg Nimrod hinab, sah es und betete es an;

dann stellte er Priester an,
die dort dienten und Weihrauch hineinwarfen.

3
Seit jener Zeit begannen die Perser bis auf den heutigen Tag das Feuer anzubeten.
4
Der König Sisan fand eine Quelle in Derogin;

er machte ein weißes Pferd und stellte es oben darauf,
und wer badete, betete dieses Pferd an.

5
Von da an begannen die Perser, dieses Pferd anzubeten.
6
Nimrod ging nach Jokdora, das Nod ist.
7
Als er zum Meer kam, fand er dort den Jonton, des Noe Sohn.