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Man nimmt ein Lämmchen aus den Herden
als Gabe für den Herrn zum süßen Wohlgeruch
und für des Menschen Sünden sind zur Tötung Tiere nur bestimmt;
der Mensch dagegen ist bestimmt,
die Welt sich anzueignen.
Wie sagst du da zu mir:
Komm, mach ein sicheres Leben dir zu eigen
und eine Zeit ganz unermeßlich?
Wie nun, wenn ich nicht in der Welt zum Zweck geboren bin,
um dem, der mich gemacht,
zum Schlachtopfer gebracht zu werden?
Es soll mein Segen doch den aller Menschen übertreffen;
es soll ja Ähnliches nichts geben.
Da sollen die Geschlechter an mir lernen,
die Völker durch mich einsehen,
daß sich der Herr herbeiläßt,
als Opfer seiner würdig, eine Menschenseele anzunehmen?

4
Als nun der Vater seinen Sohn auf den Altar verbrachte

und ihm die Füße band, um ihn zu schlachten,
da ließ gar eilends der Allmächtige
die Stimme von der Höhe her ertönen:
Töt doch nicht deinen Sohn,
noch wolle deine Leibesfrucht vernichten!
Ich zeigte jetzt, daß ich auch denen,
die mich nicht kennen, wohl erscheinen kann,
und ich verschloß den Mund so denen,
die gegen dich stets übel reden.
Doch wird dein Andenken vor mir beständig sein;
dein Name und der deines Sohnes werden ewig währen.

5
Er gab dem Isaak dann zwei Söhne,

auch diese aus verschlossenem Mutterschoß.
Es war drei Jahre ihre Mutter schon verheiratet.
Und also wird kein anderes Weib es haben,
noch irgendeine Frau sich rühmen können.
Im dritten Jahre wurden ihr zwei Söhne ja geboren,
Jakob und Esau.
Den Jakob liebte Gott;
den Esau aber haßte er um seiner Taten willen.

6
Im Greisenalter segnete sein Vater Jakob

und sandte ihn nach Mesopotamien.
Daselbst erzeugte er zwölf Söhne,
und diese zogen nach Ägypten
und ließen sich da nieder.

7
Als ihre Feinde sie gar schlimm behandelten,

da schrie das Volk zum Herrn,
und ihr Gebet ward dann erhört.
Er führte sie von dort heraus
und brachte sie zum Berge Sinai,