Du sollst auch durch sie nur lernen,
daß ich der Bruder der vor mir Gemarterten bin.
und abscheuliche Antiochus vernahm,
befahl er, ihm die Zunge auszuschneiden.
Gott hört auch die Stummen.
Deshalb schneidest du doch nicht unserer Vernunft die Zunge ab.
denn die Zunge, die du abschneidest,
war die Sängerin der Gotteslobgesänge.
Da sprang der Fünfte vor und rief:
Ich will mich zu der Folter für die Tugend nicht erst nötigen lassen.
So häufst du noch mehr die Frevel
und damit die Strafe durch die göttliche Gerechtigkeit an.
Was taten wir, daß du uns so vergewaltigst?
wenn wir den Schöpfer des Alls fromm verehren
und nach seinem Tugendgesetz leben?
und Hoffnung auf Heil von Gott hättest.
und kämpfest gegen seine Verehrer.
und zerrten ihn zur Schwinge.
spannten sie in eiserne Fußschellen
und beugten seine Hüfte um den Radteil.
So wurde er auf das Rad wie ein Skorpion zurückgebogen
und dann Glied für Glied zerstückelt.
Herrlich sind, gegen deinen Willen, die Gnaden, womit du uns begnadest;
vortrefflich, weil du uns vergönnst,
durch die edelsten Leiden die Stärke unserer Gesetzestreue zu zeigen.
Dann ward der sechste, ein Knabe, vorgeführt.
Als der Tyrann sich erkundigte,
ob er essen oder freigelassen werden wolle, sprach er:
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 717. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_717.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)