durch die Freuden, die die Tugend begleiten.
Du schmutzigster Tyrann!
Du entrinnst nicht den Strafen des göttlichen Zornes.
alsdann ward der Dritte herbeigeschleppt.
Er wurde von vielen inständig gebeten,
zu essen und sich so zu retten.
Wisset ihr denn nicht,
daß ich den gleichen Vater habe wie die Getöteten,
daß mich die gleiche Mutter geboren hat
und daß ich in dem gleichen Glauben erzogen bin?
nun, so wendet es an meinem Körper an!
Meine Seele aber tastet ihr nicht an, selbst wenn ihr es wolltet.
und reckten ihm Hände und Füße mit Gliederverrenkmaschinen aus,
hoben die Glieder aus den Gelenken
da zerrten sie ihm die Haut samt den Fingerspitzen herunter,
skalpierten ihn nach Skythenart und legten ihn sogleich aufs Rad.
und er sah, wie sein Fleisch in Fetzen herabhing
und Blutstropfen aus seinen Eingeweiden flossen.
Wir dulden dieses um gottgefälliger Zucht und Tugend willen.
unaufhörliche Martern erdulden müssen.
Da führten sie den Vierten herbei und sprachen:
sondern gehorche dem König und rette dich!
Ihr habt kein Feuer für mich so heiß,
daß es mich zum Feigling machen könnte.
Beim ewigen Verderben des Tyrannen!
Beim ruhmvollen Leben der Frommen!
Ich will nicht den adligen Bruderbund verleugnen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 716. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_716.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)