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10
Sie aber hörten nicht auf die Apostel

und nicht auf meine Worte in den Evangelien,
und sie betrüben meine Engel.

11
Und bei den heiligen Mählern und den Gottesdiensten

beachten sie nicht meinen Engel
und treten nicht in meine heilige Kirche ein.

12
Sie stehen vielmehr da

und beten nicht in Furcht und Zittern an;
sie machen große Sprüche,
die weder ich noch meine Engel annehmen.


15. Kapitel: Wert der Reue
1
Und Sedrach sprach zu Gott:

Du bist allein ganz ohne Sünde, Herr,
und gar so gütig.
Du bist es,
der der Sünder sich erbarmt und sie bemitleidet.

2
Es sprach ja deine Gottheit:

„Ich kam, nicht die Gerechten zu berufen,
vielmehr zur Buß die Sünder.“

3
Da sprach der Herr zu Sedrach:

Weißt du es, Sedrach, nicht?
In einem Augenblick
erhielt der Räuber Rettung durch die Reue.

4
Weißt du es nicht,

daß mein Apostel und Evangelist
einen Augenblick gerettet ward?

5
Die Sünder aber werden nicht gerettet;

denn ihre Herzen sind wie morscher Stein.
Die sind’s, die auf den schlechten Wegen wandeln
und durch den Antichrist verlorengehen.

6
Da sagte Sedrach:

Mein Herr!
Du sagtest:
„Dein Gottesgeist ging in die Heiden ein,
die das Gesetz nicht haben
und doch nach diesem handeln.“

7
So kamen in dein Reich der Räuber

und der Apostel und Evangelist,
sowie die anderen, mein Herr.

8
Gewähre dies auch denen,

die in der letzten Zeit sich gegen dich verfehlen!
Das Leben ist ja mühevoll und unbußfertig.


16. Kapitel: Bitte um Erbarmen
1
Da sprach der Herr zu Sedrach:

Ich schuf den Menschen in drei Stellungen.