Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 136.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
22
Komm! Stirb,

damit du sie erlangst!

23
Alsdann fing unter Tränen der Prophet zu sprechen an:

O Herr! Was nützt es, wenn ich mit dir rechte?
Ich muß jetzt in die Erde sinken.

24
Weh! Weh!

Ich werde von den Würmern aufgefressen.

25
Ach weinet über mich,

ihr Heiligen und Gerechten alle,
der soviel rechtete
und nun dem Tode überliefert wird!

26
Weint über mich,

ihr Heiligen und Gerechte alle,
daß ich zur Unterwelt jetzt eingehe!


7. Kapitel: Gebet des Esdras
1
Da sagte Gott zu ihm:

Hör, Esdras, mein Geliebter!
Ich bin unsterblich
     [und doch nehm ich das Kreuz auf mich,
     und ich verkostete Essig und Galle;
     ich ward ins Grab gelegt.

2
     Dann aber ließ ich meine Auserwählten auferstehen;

     den Adam rief ich aus der Unterwelt,
     damit das menschliche Geschlecht den Tod nicht fürchte.]

3
Das, was von mir herstammt,

die Seele, geht zum Himmel;
das, was von Erde, der Leib,
geht wiederum zur Erde,
von der er ward genommen.

4
Da sagte der Prophet:

Weh! Weh! Was soll ich tun?
Ich weiß es nicht.

5
Darauf begann der selige Esdras so zu beten:

Du ewiger Gott!
Du Schöpfer aller Kreatur!
Du maßest mit der Spanne den Himmel,
die Erde mit der hohlen Hand.

6
Du fährst auf Cheruben;

du ließest auf dem Feuerwagen
zum Himmel den Propheten Elias fahren.

7
Du gibst die Nahrung jedem Fleischeswesen;

dich fürchtet alles
und schauert vor dem Antlitz deiner Macht.

8
Erhöre mich, der ich so oft gerechtet!
9
Gib allen, die dies Büchlein abschreiben

und es behalten