verübte eine große Sünde,
enthüllte meiner Söhne Scham.
nachdem ich Wein getrunken;
ich nahm ein kanaanitisches Weib.
Wer Wein trinkt, braucht viel Einsicht, meine Kinder.
daß man nur trinkt,
solang man Schamgefühl besitzt.
dann packt des Irrtums Geist ihn am Verstand.
Er läßt den Trunknen schmutzige Reden führen
und gottlos handeln, ohne Scham;
er rühmt sich vielmehr noch der Schande
und hält sie noch für etwas Schönes.
und schämt sich nicht, fällt er in Unehre.
so geht er doch des Königtums verlustig.
Er wird ein Knecht der Buhlerei,
wie ich es auch erfuhr.
d. i. die Stütze meines Stammes weg.
Und meinen Gürtel, d. i. meine Macht,
mein Diadem, d. i. die Glorie meines Königtums.
genoß nicht Wein noch Fleisch mehr bis ins Alter
und wollt von keiner Freude etwas wissen.
In Ewigkeit beherrschen Weiber nicht allein den König,
nein, auch den Bettelmann.
dem Mannhaften die Macht,
dem Bettelmann in seiner Armut die geringste Stütze.
Vier böse Geister sind darin:
Die Geister der Begierde, Sinnenlust, Unmäßigkeit,
sowie des schändlichen Gewinnes.
so bleibt bescheiden in der Gottesfurcht!
Denn weicht die Gottesfurcht bei eurer Fröhlichkeit,
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)