und handelt nicht in eures Herzens Übermut nach eueren Begierden!
Und rühmt euch nicht der tapfern Taten eurer Jugend!
Auch dies ist übel in des Herren Augen.
es habe in den Kämpfen niemals eines schönen Weibes Antlitz mich berückt;
so schmähte ich aus meinen Bruder Ruben
der Balla, meines Vaters Weibes, wegen.
Da regte sich der Geist der Lüste und der Buhlerei in mir,
bis daß ich an die Kanaaniterin Batsua kam
und dann an Thamar, die Verlobte meiner Söhne!
Ich will mit meinem Vater mich beraten;
dann will ich deine Tochter nehmen.
Doch zeigte er mir einen unermeßlich großen Schatz an Gold
im Namen seiner Tochter;
er war ein König.
Er schmückte sie mit Gold und Perlen
und ließ uns bei dem Mahl bei Weiberschönheit Wein einschenken.
die Lust verdunkelte mein Herz.
und übertrat des Herrn Gebot
sowie das meiner Väter,
und nahm sie mir zum Weib.
denn ich erlebte keine Freude an ihren Kindern.
Der Wein lenkt den Verstand ja von der Wahrheit ab,
erregt ein zorniges Verlangen
und bringt die Augen in Verwirrung.
als einen Diener für die Sinnenlust;
die beiden rauben ja die Kraft des Menschen.
so lenkt er seinen Sinn
durch schmutzige Gedanken auf die Unzucht hin,
erhitzt den Leib zum Beiwohnen
und, ist der Gegenstand der Lust zugegen,
tut er die Sünde, ohne sich zu schämen.
denn der Betrunkene scheut sich vor niemand.
ich schämte mich nicht vor der Menge in der Stadt.
Vor aller Augen ging ich abseits hin zu Thamar,
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1185.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)