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und fürchterlich verbrannt.

10
Ich sah’s

und brach in Lachen aus
und sprach bei mir:
Du kannst ja prächtig, Barisat, das Feuer anzünden
und Speise kochen.

11
Und während ich so bei mir sprach und lachte,

verbrannte jener langsam in dem Feuer
und ward zu Asche.

12
Dann brachte ich die Speise meinem Vater;

er aß.

13
Ich gab ihm Wein und Milch;

er trank und ward erfreut
und lobte seinen Götzen Merumat.

14
Ich sag zu ihm:

O Vater Therach!
Preis doch nicht deinen Götzen Merumat!
Rühm ihn doch nicht!
Preis vielmehr deinen Götzen Barisat!
Er warf sich selbst zum Kochen deiner Speise in das Feuer,
dieweil er dich mehr liebt.

15
Er fragte mich:

Wo ist er jetzt?

16
Ich sprach:

Er ist zu Asche in der Feuersglut verbrannt
und ward zu Staub.

17
Er sprach:

Groß ist die Macht des Barisat.
Ich mache heute einen andern
und morgen macht er meine Speise.


6. Kapitel: Der Götzen Nichtigkeit
1
Als ich nun, Abraham, solch Worte meines Vaters hörte,

da lachte ich in meinem Sinn;
dann seufzte ich in meiner Seele voller Zorn und Ärger.

2
Ich sprach:

Wie kann denn das von meinem Vater Angefertigte,
von Hand gemachtes Bildwerk,
ihm Hilfe leisten?

3
Ja, ist’s denn so?

Ist unser Geist der Unvernunft und Torheit unterworfen?
Und doch ist unser Leib der Seele,
dem Geist die Seele untertan!

4
Ich dachte:

Einmal gebührt sich’s, Übles zu erdulden.
So will ich meinen Sinn auf Reines richten
und offen vor ihn legen, was ich denke.