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lang du khanst, so wirstu sehen, wie die zwey lange Riß ein Creutz geben vnd wo eß ein kreuz gibt, dasselbig ist der bunten zu der strackhgebügen, darnach du die strackgebügen reissen muest %

Item wan du ein Reiung (Grat) machen wilst, so muestu das gebogens erstreckhen nach der Reiung wie es sich gehört, von Anfang, biß zu allen schloßstein biß auf das mitl, da das gebogens halb ist, darnach so reiß die grösse der schloßstein, wie du sie machen wilt, das es recht ist In daß gebogens, darnach muestu da es er bedarf es sey zwischen den schloßstein oder anfang der Creutzbögen darzwischen einreissen sie seint gewunden oder scheitrecht, darnach weistu dich zurichten mit dem fugen vnd andern sachen Am Anfengen, schloßstein vnd Creutzbogen, darumb verzeichen ein Jede fugen sonderlich mit einem Dadzeichen, auf daß du nit Ihr (irre) werdest, In den fuegen, den es hat ein fugung ein grösser Verzollung als die ander, darumb wil ein Jede ein sonderlichs Zeichen haben also muestu dich mit den widerlegen halten es sey am Anfengen oder an schloßstein, so muestu die Verzollung alle an den gebogens nemen, darnach du die widerleger abziehen muest, waß aber die Creutzbogen antrifft, daß will ich dier hernach verer anzeigen %

Item hie will ich dier ein bericht geben wie du dich mit den Creuzbegen halten solst in den Reiungen sie sein gewunden oder scheitrecht daß du eß leichtlich verstehn khanst. Zum aller Ersten, wan du das gebogens nach der Reiung aufgetragen hast, wie es gehört, so reiß den Anfang vnd die schloßstein alle fein In daß gebogens, wie groß sie sein sollen, darnach wo es einen kreutzbogen bedarfen wirdt, er sei gewunden oder scheitrecht, darnach muestu sehen in dem grundt, den nit ein Reiung ist wie die ander mit den Creutzbogen, den wo es einem scheitrechten Creutzbogen bedarf, so darfs Du in nit anderst in daß gebogens reissen, den eß gibt dir die leng selben an dem gebogens zwischen den schloßstein vnd anfengen, vnd also lang der Creutzbogen zwischen den schloßsteinen ist, also lang muestu ihn auch machen vnd nit khürzer, also hastu verstanden, wie du den scheitrechten Creutzbogen machen solst, nun aber wanß du einen gewuntnen kreuzbogen machen wilst so schau wo er hinkombt, es sey zwischen schloßstein oder Anfang, so muestu darzwischen darein reissen ein fürbredt, nach demselben fürbredt muestu den gewunden Creutzbogen machen vnd wan du daß fürbredt zwischen hinein gerissen hast, es sey zwischen den schloßstein oder Anfang, so muestu denselben fürbredt an einer jetten seitten an der leng abprechen, vnd muest darnach wider ein sonderlichs fürbredt (Chablone) reissen nach dem abpruch, darumb muestu den gewundnen Creutzbogen an der leng abprechen, dieweil die reiung mit kleinen teillen aufgetragen wirdt, wan aber die Reiung nicht mit kleinen teillung aufgetragen

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Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)