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trith vorn breider machen alß daß gesimbß bredt ist, das thuet man darumb, dieweil sich der schneckhen winden mueß so mueß daß fürbredt vmb ein drit (Tritt) breider sein Im Kopf als das gefimbßbredt, wan du aber das gesimbßbredt machen wilst, so muestu daß gesimbß fein fleissig darauf reissen, wie du es im grundt reissen thuest vnd wo ein schefftlein stehn mueß, dasselbige muestu auch auf das gesimbßbredt reissen, den wo du nicht daß schäfftlein auf daß gesimbßbredt reist, so verschlegtu es an dem schneckhen drit, und wan du den schneckhentrit hast außgefiert in das fürbreth wie es gehört, vnd wan du daß gesimbß in dem schnekhentrith abreissen wilst, so nimb das gesimbßbredt, vnd legs auf daß Ueberleger, an dem schneckhentrith am kopf, vnd legs fein fleissig, daß es hinden eben ist, an der fugen, vnd reiß darnach daß gesimbß fein fleissig ab, vnd wan du es abgerissen hast, so thue daß gesimßbredt hinwegt vnd legs auf daß Unterlager, vnd rückhs für sich, daß es der fördern fugen gleichkombt, vnd reiß das gesimbß auch ab, darnach so mach das gesimbß herauß, wie du es abgerissen hast, so wirstu sehen wie sich das gesimbß wirdt %

Item du muest auch gestrackhe bügen (gestreckte Bogen) haben zu dem gesimbs an den schnekhen drith, dieselbige muestu also gewinen: wan du das gesimbß gerissen hast, in dem grundt, so reiß runde riß von den gesimbß, wo dan die stracke bügen hingehören, zu den wöllen vnd zu den holkellen, auch zu dem bredlin so vil du strack gebügen bedarffs, darnach so reiß ein Winkhelmaß, vnd nimb drey Trithdickhe vnd trags über sich auf an dem Winkhelmaß, darnach wo ein strackhgebügen hingehört, so nimb an denselben Orth In den kopf an dem gesimbß drey tritbreidt vnd trag sie auch an dem Winkelmaß über Zwerg, darnach so reiß einen scheidtrechten riß über Zwerg, übers winkelmaß, daß ist die lenge zu der strackgebügen, darnach theil denselben riß in zweyteill vnd reiß mitten auf den riß ein winkelmaß hinden auß so lang als du khanst, darnach auf denselben langen riß, da muestu den bunden (Punct) finden zu der starkhen bügen, darnach so muestu die Tiefung in dem grundt nemen, zu der strackhgebügen, wo du sie in den grundt gerissen hast, darnach so nimb dieselbe Tieffung, vnd zeugen sie auf den langen mitlriß (Mittelriß), wo du die Pügen (Bögen) erstreckh hast, darnach so nimb ein Cirkel vnd thue ihn so weit auf, alß du wilst, vnd setzt den Cirkel mit einem Orth auf den bunten, wo du die Rissung verzeichet hast, vnd reiß vnden vnd Oben einen runten Riß herumb, darnach so nimb dieselbe weitung des Cirkhels, vnd setzt den Cirkhel mit einem Orth, vnden an daß Orth da die strackhgebügen ein Endt hat, vnd reiß wider ein Riß darumb, wie du vorhin gethan hast, so gibt es unden vnd Oben ein Creutzlein, darnach so nimb ein Richtscheidt vnd legs auf die zwey Creuzlein, vnd reiß wieder einen langen riß hinauß, so

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Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)