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Item wer ein Pfeiller machen will der soll den boden mit Leden (Lehm) schlagen Zwen schuech dickh, mag er in aber nit haben so dickh, so schlag er in anderthalben schuech dickh vnd nit weniger vnd es soll gueter blauer leden sein, vnd man sol den leden legen, daß nicht stein, strob oder stab darein kombt, es bringt dir sonst schaden, vnd der leden sol wol gearbet sein, als man ein wasser kith schlecht, vnd wanß du in wol gearbet vnd geschlagen hast, so thue den Leden auf ein Hauffen vnd laß in ligen zwey oder trey tag, daß das wasser herauß sinkh, und wan man in legen wil auf dem grundt so soll man ihm wol fest auf einander stossen auf das khein loch darein bleibt alß wan es ganze Erdten wer, vnd wan man den Leden auf dem grundt geschlagen hast, so muestu einem boden von gehauen steinwerkh darauf legen auf den Leden, der sol vier schuech breidt sein, vnd denselben boden sol man aufmauern eines schuech dickh, den soll man umb vnd umb auf derselben mauer, die fuegen mit eissern klammern verwaren, auf das es die mauer fein fleissig zamen helt, vnd die mauern soll man legen in dem grundt, vnd sol den grundt wol bewaren, daß nichts unsauber darein kombt, so soll man vmb die mauern mit wackhen, also daß es sey zwischen den zweyen Mauern, vnd wan daß also gemacht ist, so soll man Wackhen darauf legen, daß thuet man darumb, das man Inwendig möge darzue schauen, sollen löcher durch den stein gehen, in den gewelbern, vnd zwischen den zweyen mauern, die soll man mit sant außfillen, vnd ausen die Wandt mauern, an ein ander wandt, hinder der mittel mauern soll man Löcken stossen von grundt auß biß auf daß gehauen steinwerkh, und damit sol die komen, man soll sie verdeckhen, daß nichts Vnsauber darein kombt, wen man aber die Deckh legen wil, so soll man Zwey löcher, darin lassen, biß auf den sandt, so ist es recht %

Item wiltu einen gewundenen Schnechken (Wendeltreppe) machen so nimb die gröss vnd weitung vnd mach einem Runden Cirkhelriß, so groß du den Schnekhen haben wilst, vnd theill an den Runden Cirkhelriß so viel du trit haben wilst auf daß einmal herumb khumbst, darnach so reiß dieselbige bunten (Puncte) alle nach einem Richtscheidt auf den mitl bunten In dem schneckhen, darnach so reiß in dem Schneckhen das loch groß alß du es haben wilst, vnd daß es auch erleyden mag vnd ertragen; darnach so reiß noch ein Runter Cirkelriß herumb vmb das loch, so groß als du den knopf an dem schneckhen haben wilst, darnach so reiß für gesimbß in dem knopf, was du für eines haben wilst, wil du aber Schefft in den kopf machen, so muestu sie auch in das gesimbß reisen, so uil du darin haben wilst, darnach so solstu ein Fürbredt machen, darein der schneckhen Drith außgefiert wirdt, dasselbig bredt muestu unden so breidt machen, alß der schneckhen vnden breid ist, aber oben in dem kopf, da solstu dasselbig bredt umb einen

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Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)