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den eines nit ist wie das Ander, etliche geheren zu Tabernackheln, auch geheren etliche zu figallen, darumb hab ich dirs fein Ordenlich außeinandergeschriben, das du es dester baß versten mögst %

Item wer ein hochwerckh[1] die rechte mauerdickhe geben will, der neme des khors Dickhung für sich, vnd reiss ein fierung darauß vnd mitten in die firung, da stell ein Cirkhel mit einem Orth darein vnd thue den Circkhel auf, da die fierung zum aller lengsten ist über zwerg und reiß einen runden riß herumb vnd auß denselbigen runden Circkhelriß, da reiß wider ein sonderliche fierung, daß ist die rechte mauerDickhung zu dem hochwerckh, in aber soll das schreggesimbß so hoch liegen, alß die mauer dickh ist, vnd von dem schreggesimbß auf sol der kapgesimbß ligen, der mauer Dickhe drey, vnd alß weit das hochwerkh ist, also hoch sollen die Anfang stehn, darauf leg den das gesimbß vnd nimb und mach auß der mauer Dickhe ein fierung vnd thue ein Veber Orth vnd nach ein richtung solstu setzen, hinder das haubt, darauf die anfang stehn, Alß vil der Pfeiller lang ist, soltu dein richtung außgehn lassen, daß der Pfeiller in ein gefier kombt, Vnd soll aufgefiert werden ein mauer Dickhe hoch an dem Tachgesimbß, darauf die ander Ristung stehn würdt mit dem scharffen Orth uben an dem Tachgesimbß komen, Wiltu dan ein Ristung machen darauf, so mag den Rissen nach der gerechtigkeit %

Item so du wilt den Rissen (Riesen) sein rechte höch geben so mach den Rissen so dickh, als er ist, viermal so hoch soll er sein, so hastu die rechte höche, das Rissen vnd die blumen vnd den knopf, den muestu auß der firung nemen vnd gewinen an den Rissen %

Item wer gewinen will den Jungen masstab auf dem alten masstab, der nemb drey Zoll an dem alten masstab vnd theill die drey Zoll in Neun theill vnd daß der neunteil so lang ist als daß ander, daß ist an dem alten schuech Zwey und sibenzig Junger, vnd Deill den Jungen schuech Einen In Zweyteil, daß sint hundert vnd vier und sibenzig schuech an dem alten schuech, dissen Jungen massstab sollstu brauchen, wans du ein fissirung (Visirung) zu einem Werkh wilst stellen, so trifft dir darnach der alt Massstab dem grossen werkh auch zue %

Item hie wil ich dier ein anzeigung geben wies du dich in abseiten des hochwerkhs solst halten, erstlich theil daß hochwerkh Inen Im liecht In Vierteil, vnd so weit der theill eines ist, also weit mach ein abseitung, vnd also dickh die mauer aussen ist im hochwerkh, also dickh mach auch die Pfeiller in der kirchen am abseiten %

Item nun wiss daraus die Rissung gehet zu den Ledigen gestreib


  1. Das über das Seitenschiff (die Abseiten) ragende Hauptschiff.
Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)