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so bringts einem an mangel an den fenstern, den ich bin es selber ihnen (innen) worden %

Item ich wil dir ein bericht geben von etlichen aufgezogenen Steinwerkh, etliche nenes (nennen es) maßwerkh, so nenes etlich Zipernwerkh, heist alles steinwerkh, wast sein rechte maß hat vnd außteillung, es sey in den grundt oder in den gebeien, wie man das nenen mach, so es aus den rechten grundt gehet, aber das man nent außgezogen steinwerkh oder Zipernwerkh, das hat mehr maß auß dem grundt vnd wie es sich herauf zeigt alß nemblich wimberg vnd figallen, von disem steinwerkh will ich anfangen vnd dier ein bericht geben, darumb merkh auf erstlich ein figallen, darnach ein wimberg, darnach ein kraut vnd alß für vnd für %

Item reiß ein firung so gros als du die figallen haben wilst, dieselbige firung reiß zweimal, darnach reiß ein mittel riß auß derselben firung über sich vnd so groß als dieselbige firung ist, also hoch vnd groß, mach daß Postament an der figallen vnd so groß die fierung ist, so nimb dasselbig theil vnd teil auf den mittel Riß über sich sechsteill, also hoch mueß der Leib an der figallen sein; Darnach so teill von dem Leib an dem mittel riß wider über sich siben teil, also lang mueß der riß (Riese) auf der figallen sein, vnd wanstu den leib verdingt hast nach dem Postament, so mach zwen Riß über sich, biß da der leib ein Endt hat, darnach so verging den rissen auch, darnach also hab ich dier ein anzeichung geben, wie du ein figallen im anfang machen solst, aber hinten nach wil ich dir ein bössern (besseren) bericht geben von Anfang biß zu Endt, da wil ich dier alle riß vnd bunten (Puncte) verzeichen, wierstu ein figallen von grundt auf solst aufs fleissigt machen, wil diers auch forn im Buech fein fleissig reissen wie es gehert vnd wie du es machen solst auf das du es alles mit einem Cirkhel finden vnd nemen kanst, auf das du es alß der besser verstehn magst, so will ich an einem andern Orth darvon schreiben. Darumb merkh mich auf, vnd was ich dier da hab fürgeschriben von dem figallen, das hab ich darumb gethan, auf daß ich dier an einem andern Orth darvon schreiben werdt, daß du das dester leichter verstehn mögest %

Item wan du ein figallen machen wilst, die an den truckhenen stehn sollen, Vnd hastu gueten stein, so nimb eine frische teillung, dan es sint mehr den einerley teillung, etliche gehoren an daß wetter, alß nemblich auf Pfeiller, daß so langwerig sein soll. Demselben figallen gibt man Acht teill zum Leib und Zwey teill zum Rissen (Riesen), aber wan die figallen nit Im wetter stehn, vnd stehet Im Trucken, so muestu die figallen teilen In sechszehen teill, so nimb Acht teill zum Leib, so bleiben dier noch acht teillen zum Rissen; diese teillung heist die frische teillung vnd will einen saubern stein haben, doch auf holz ist sie auch guet %

Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)