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nicht schaden kann. Auf solichem Fundament stehn die gepey fest zu ewigen Zeiten, kom in fein fleissig nach so ists gut %

Item wan du einen bösen grundt hast, so grab so weit als du kanst für wasser vnd wans du auf das wasser kumbts so schlag du einen Pfal zue einer Prob als dief du kanst, darnach schlag die ander alle, darnach wie du den ersten geschlagen hast, aber zuvor es (als) du anfangs an den Pfeiller (Pfählen) zue schlagen so nimb einen langen Spieß, oder ein lange stangen vnd mache vnden ein widerhecklein dran, vnd greiff in das wasser bis auf den grundt, vnd wan du mit hinunder griffen hast, auf den grundt, so zeig in wider herauß, so sihests (siehst) du waß das für ein grundt ist, ob der böß oder guet ist, darnach schlag die Pfell alle nach einander, vnd wan du sie alle nach einander geschlagen hast, so wirdt sich das wasser verschwinden, vnd über sich gehn, daß laß dich nit Ihren (irren) %

Item wan du den Grundt ganz vnd gar überschlagen hast mit Pfeillern, so mach einen gueten Rost, von guetem Holz als nemlich Eichenholz, auch Buechenholz vnd Erleyholz, ist alles guet, vnd wan du den Rost gemacht hast, vnd hast in gelegt, wie er gehert, so schlag die felter zu mit steinen, alß etliche thuen, vnd schau, daß du frischen kalg hast zu diesem grundt, vnd wan du die felter wohl verschlagen hast, so gieß es zu mit sauberer warmen Speißen, darnach so bau fein fleissig drauf, doch so mach den Rost von guetem grossen holz, biß sich der bau setz (setzt) vnd leicht wierdt, die weil du noch in dem grundt bist, so befleissig dich auf das aller best, da du einen gueten frischen Zeug hast, es thuet dier alles noth %

Item so es sich begeb, das du an einem vngleichen Orth als an einem Berg, do es sonst nicht eben ist vnd kintest mit dem Bau nit eben komen so mach grosse breite Staffel, der halben mauer dickhe breidt vnd mach sie an dem Bau da es nit eben ist, dan der niterlast setz sich serer (mehr) den der oberlast, vnd laß dich keinem darum wissen, den wo man den Bau nit mit Staffeln hilft so machts du ihn den grundt mit dem Bau Verstehn werden, dan in dem Funtamenth der Erten, daß es nit gleich unden ist, so setze sie gar ungleich (?) %

Item wan du einem neuen bau an einem alten bau wilst machen vnd wilstu den neuen bau In den alten bau verstoßen so schau du in den grundt, daß sich der Neubau gegen den alten hengt, den der Neubau, der setz sich, aber der alt nit %

Item wan du einem neuen bau anlegen wilt, so schau du, das der bau in den grundt zugleich vergrindet werden, auf daß sich der schwerlast mit dem leichten zugleich setzt, den wo sich der last nicht zugleich setzt,

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Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)