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zaichnet in der fierung, daß erst durch die erfindung, Zwey in einer fierung, da hastu die rechte zwey bredter, das alt vnd das Jung, du solst also den Chreutzbogen gewinen, die beide sol alweg ein grossen vnd ein khieinen, In fünff teill geteillet werden, es sey daß Pfosten bredt oder das Chreutzbogenbredt, vnd zum Pfostenbredt nimb ein halb teill oder lenge am Pfosten vnd reiß die halben woll mit darzue, noch findstu ein Wenig mit einer Ueberlenge der fierung auch khiein vnd groß mit der alerbösten (allerbesten) maß, vnd kom disem schreiben fein vleissig nach, wie ich dirs darfür geschriben hab, aber es ist nit darumb geschriben, daß du ihm ihr allen volgen solst, dan wast dich besser tüngt, daß es besser sein khan, so bessers nach deinem gueten gedunken; es ist einem Jeden nütz, wan er etwaß khan vnd weiß zuebrauchen %

Item Du findts auch ein meinung alhie: reis drey firung durcheinander, so findestu du lenge vnd breide, vnd ist der rechte grundt, darauf schier alle Breder khomen, die man brauchen thuet, diese anzaigung hab ich dir darumb gemacht mehr den auf ein Weg, den ob dvn Diener mögst bekumen, da du ihnen ein Ding mehr den auf ein weg möchtest weisen vnd ihnen den rechten grundt zeigen vnd wen du zue den grosen Werkhen vnd gebeien komen möchts, oder daß man dich brauchen thuet, daß du auch etwaß khanst, dan es ist fein vnd guet, daß einer ein khunst khan vnd sich darinen brauchen lest. Nun magstu in die Predter für gesimbß legen oder machen, waß dich selber guet tungt, vnd der stein ertragen mag, daß es geschiech Offt, daß einer Im Anfang seines Baues zu vil gesimbß in die beue macht vnd khumpt im darnach schaden darauß, im vnd dem Bau, darumb bedenkh Im Anfang die Noth, waß du auf dem Werkh haben muest, vnd mach dein rechnung darauf, du verdingst den Bau oder magst im in Daglon, den es stehet wol, das einem seinen Pauherrn den Versten (?) erzehlen khan %

Item wiltu einen gueten Cor anlegen von gueten ausgezogenen steinwerkh, so brauch du dise meinung vnd laß den Pfeiller sein rechte lenge wie ich dier forn geschriben hab, doch so magstu Im abprechen das schreggesimbß so nur der Pfeiller seine sterkhe behelt biß zum Anfang oder zum kaptel, darauf hab Achtung mit der abkleidung der Pfeiller, ob dem Anfang oder kapgesimbß ist, den magstu wol nemen, waß dich woll bedunkhe, das wol stehet, darumb hab ich etlich Pfeiller verzaichnet, darumb magstu brauchen der Jeziger art daß wol stehet; ein teill gehe An, auf dem schreggesimbß mit der schlechten Abkleidung, so gehn etliche an, erst auf den kapgesimbß, so hastu ein Pfeiller an einen kor haben (hat er?) solche Pfeiller, vnd andere maß auf ziehen, so sihtß du waß wol stehet, ein Jecklich maß vnd art %

Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Lacher: Des Meisters L. Lacher Unterweisung. Leipzig: T. O. Weigel, 1865, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichensperger_Christliche_Kunst_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)