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Alaun und eben so viel gereinigten Weinstein-Kristallen in 1½ Maaß reinem Regenwasser bis zur Hälfte eingekocht, und zwar in einem glasurten Gefäße, unter öfterm Umrühren mit einem reinen Stäbchen von weichem Holze. Hernach nimmt man die Farbenbrühe vom Feuer, läßt sie sich ruhig setzen, und filtrirt sie durch Leinewand. Dann stößt man 2 Loth vom reinsten, weißen, arabischen Gummi, und läßt ihn in der warmen Brühe auflösen. Sollte die Tinte dennoch zu flüssig seyn, so kann nach Befinden noch mehr Gummi zugesetzt werden.


3.

Nimm 1 Pfund Heidelbeeren, 1 Loth Alaun, ½ Loth Kupferasche und ½ Maaß reines Wasser. Dieses thue man zusammen in einen Kessel und lasse es auf dem Feuer einige Finger breit einkochen, dann nehme man es ab und wenn es nun kalt geworden, do drücke die Masse durch ein Tuch. Darnach gieße das Klare in eine Bouteille und thue Gummiwasser dazu, so giebt es eine Purpurfarbe.


4.

2 Loth Fernambuckspäne, 2 Quentchen Alaun und ein Quentchen arabischen Gummi wird mit einem halben Nößel Weinessig sehr gelinde gekocht und dann das Klare in eine Bouteille zum Gebrauch abgegossen.


5.

Man nehme ein Stück ungelöschten Kalk, ungefähr von der Größe eines Hühnereies, thue solchen in einen Topf, gieße Wasser darauf und lasse es 4 Tage läutern, dann gieße man das Klare ab und thue 1 Loth Brasilienholzspäne in dieses Kalkwasser, lasse es 3 oder 4 Tage verdeckt stehen, thue hernach noch so viel Weinessig als man Wasser nahm dazu, und lasse diese Masse auf Kohlenfeuer bis zur Hälfte einkochen, dann nimmt man sie vom Feuer und giebt etwas Alaun und arbisches Gummi hinzu.

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J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_15.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)